Ein Kontaktformular-Popup in WordPress ermöglicht es dir, Besucher gezielt zur Interaktion aufzufordern und die Conversion deutlich zu steigern. In dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du ein ansprechendes und funktionales Kontaktformular als Popup in WordPress einbindest – inklusive Tools, Design-Tipps und rechtlicher Hinweise.
Zentrale Punkte
- WPForms als Formular-Plugin für schnelle Erstellung
- Popup Maker oder OptinMonster für das Einblenden als Overlay
- Trigger wie Klick, Zeit oder Scroll individuell einstellbar
- DSGVO-konforme Datenverarbeitung direkt mit implementieren
- Responsive Design für Mobilgeräte ein Muss
Formular mit WPForms erstellen
Installiere zuerst WPForms direkt über das Plugin-Verzeichnis in WordPress. Nach der Aktivierung klickst du im Dashboard auf WPForms > Add New. Wähle „Einfaches Kontaktformular“ als Vorlage. Im Editor kannst du Felder wie Name, E-Mail-Adresse oder Nachricht einfach per Drag & Drop hinzufügen.
Vermeide unnötige Felder. Drei bis vier Eingabefelder reichen oft aus. Aktiviere für die wichtigsten Felder die Pflichtangabe, um vollständig ausgefüllte Formulare zu erhalten. Den Absende-Button kannst du durch eine direkte Ansprache zum Handeln gestalten, z. B. „Jetzt Kontakt aufnehmen“.
Wenn du mehr aus deinem Formular herausholen möchtest, kannst du optionale Felder für Telefon oder Budget hinzufügen, jedoch stets nach dem Motto: „So viele Felder wie nötig, so wenige wie möglich.“ Je klarer dein Formular strukturiert ist, desto eher werden Besucher es ausfüllen. Du kannst auch das Styling in WPForms anpassen, um Farben und Layout deinem Corporate Design anzupassen.
Wichtig ist zudem, dass du deine E-Mail-Benachrichtigungen korrekt einstellst, damit keine Anfrage verloren geht. Unter WPForms > Einstellungen > Benachrichtigungen legst du fest, welche E-Mail-Adresse die Anfragen erhalten soll. Bei Bedarf kannst du hier auch unterschiedliche Benachrichtigungen für verschiedene Teams oder Abteilungen hinterlegen. So gelangt jede Anfrage direkt an die richtige Stelle.
Popup Maker installieren und konfigurieren
Lade das kostenlose Plugin Popup Maker aus dem Plugin-Verzeichnis herunter und aktiviere es. Gehe zu Popup Maker > Create Popup und gib deinem neuen Popup einen Namen. Im Editor fügst du den Shortcode des erstellten Kontaktformulars (z. B. [wpforms id="123"]) ein.
Wähle im Reiter „Trigger“ aus, wie das Popup geöffnet werden soll. Empfehlenswert ist ein Klick-Trigger, der durch einen Button oder Link auf der Seite reagiert. Alternativ kannst du ein zeitverzögertes oder scrollbasiertes Auslösen einrichten.
Gerade für Einsteiger ist Popup Maker leicht verständlich. Du kannst hier auch steuern, ob das Popup nur auf bestimmten Seiten erscheinen soll oder für alle Seitenstandardmäßig aktiv ist. So kannst du deine Kampagne rund um das Popup gezielt ausrichten: Möchtest du eine Landingpage stärken oder eher deinen gesamten Blog?
Falls du intensiver mit Kampagnen arbeitest, lohnt sich ein Blick auf die eingebauten Popup Maker-Bedingungen. Unter dem Punkt „Conditions“ kannst du festlegen, ob das Popup beispielsweise nur für eingeloggte Nutzer sichtbar sein soll oder nur in bestimmten Kategorien erscheinen darf. So kannst du das Formular ganz gezielt anzeigen lassen, wenn ein Nutzer bereits ein bestimmtes Engagement-Level aufweist oder wenn du eine bestimmte Zielgruppe ansprechen willst.
HTML-Trigger definieren
Um dein Kontaktformular per Klick auf ein Element zu öffnen, vergib im Popup eine eindeutige CSS-Klasse. Diese kannst du dann im HTML eines Buttons oder Links verwenden. Beispiel:
<button class="popup-trigger-123">Kontaktieren Sie uns</button>
Dadurch wird das Popup ausgelöst, sobald der Besucher auf das Element klickt. Denk daran: Leicht erkennbare Buttons sind besonders effektiv.
Eine klare Beschriftung des Buttons signalisiert dem User, was ihn erwartet: z. B. „Frage stellen“, „Beratung anfordern“ oder „Kostenloses Angebot einholen“. Gestalte den Button optisch auffällig, damit er sich vom restlichen Layout abhebt und die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Alternative: Elementor oder OptinMonster
Nutzt du Elementor Pro, hast du einen visuellen Editor zur Verfügung. Gehe auf Templates > Popups und erstelle ein neues Template. Füge dort das Kontaktformular-Widget ein und passe Anzeige und Verhalten im Menü „Popup Settings“ an. Dabei kannst du auch Bedingungen setzen, wann das Popup erscheint oder sich wieder schließt.
Mit OptinMonster erhältst du zusätzliche Möglichkeiten wie Exit-Intent-Trigger oder A/B-Tests. Diese Premium-Lösung eignet sich besonders für zielgerichtete Kampagnen mit hohem Traffic. Richte dein OptinMonster-Konto ein, erstelle eine neue Popup-Kampagne und verknüpfe sie mit dem Kontaktformular über einen Shortcode.
Gerade bei OptinMonster kannst du sehr granular filtern, wann und für wen das Popup eingeblendet wird. So lassen sich z. B. Besucher aus einer bestimmten Region identifizieren, oder du kannst Nutzer segmentieren, je nachdem, wie lange sie bereits auf der Seite verweilen. So vermeidest du unnötige Unterbrechungen und fokussierst dich auf die wirklich interessierten Besucher. Die Integration von A/B-Testing ermöglicht es dir außerdem, unterschiedliche Überschriften, Button-Texte oder Farben zu testen, um herauszufinden, welches Design am besten konvertiert.
Popup Design und Auslöser optimieren
Die Wirkung deines Kontaktformular-Popups hängt stark vom Design ab. Verwende ausreichend Weißraum, einen kontrastreichen Absende-Button und eine klare Typografie. Auf Mobilgeräten hat sich ein zentriertes Popup im oberen Drittel bewährt. Vermeide Popups direkt beim Seitenaufruf – das wirkt aufdringlich.
Stattdessen nutze Zeitverzögerungen (ab 5 Sekunden), Scroll-Tiefe (z. B. 60 %) oder Exit-Intent-Trigger, wenn der Nutzer den Mauszeiger zum Tab bewegt – letzteres erhöht nachweislich die Kontaktbereitschaft.
Denke auch an die mobile Darstellung. In der heutigen Zeit kommt der Großteil des Traffics häufig von Smartphones. Stelle sicher, dass das Popup nicht zu breit ist und die Nutzerführung auf einem kleinen Bildschirm klar funktioniert. Auch der Schließen-Button oder das Icon zum Verlassen des Popups sollte sofort sichtbar sein. Wenn Nutzer das Gefühl haben, „eingesperrt“ zu sein, sinkt ihre Bereitschaft, das Formular auszufüllen.
Ein weiterer Tipp: Überlade das Popup nicht mit Bildern oder Animationen. Ein schlichtes Design funktioniert oft am besten. Du kannst jedoch Farbakzente oder Icons nutzen, um wichtige Informationen hervorzuheben. Achte aber darauf, dass der Fokus immer auf dem Formular und dem Absende-Button bleibt.
Ereignisbasiertes Anzeigen gezielt planen
In der folgenden Tabelle findest du passende Einsatzszenarien und empfohlene Auslöser-Strategien.
| Seitentyp | Trigger-Empfehlung | Empfohlener Benefit |
|---|---|---|
| Landingpage | Scroll 50 % | Unverbindliche Anfrage |
| Blogartikel | Ausgangsintention (Mouseleave) | Beratung anbieten |
| Produktseite | Klick-Trigger (Interesse) | Rückrufservice oder Support |
Behalte im Hinterkopf, dass du hier flexibel sein kannst: Möchtest du in einem Blogartikel lieber einen Zeit-Trigger statt eines Mouseleave-Events ausprobieren, um nicht jedes Mal ein aufpoppendes Fenster zu erzeugen, wenn ein Leser nur kurz den Tab wechseln möchte? Teste verschiedene Varianten und passe sie an dein Publikum an.
Inhalte klar und überzeugend formulieren
Jedes Popup braucht eine klare Botschaft. Stelle in der Überschrift den Nutzen heraus: „Haben Sie Fragen? – Schreiben Sie uns!“ Der Subtext erklärt, was passiert: „Wir melden uns innerhalb von 24 Stunden.“ Je präziser das Versprechen, desto wahrscheinlicher die Antwort.
Halte das Formular minimalistisch: Name, E-Mail, Nachricht reichen oft. Erwähne kurz, wie mit den Daten umgegangen wird. So baust du Vertrauen auf. Für weiterführende Anwendungen kannst du dich an dieser Anleitung für Angebotsformulare orientieren.
Für noch bessere Response-Raten kannst du eine kleine Vertrauensgarantie einbauen, etwa ein Satz wie „Wir geben Ihre Daten niemals an Dritte weiter“ oder „Ihre Privatsphäre ist uns wichtig“. Nutzer wollen in der Regel wissen, dass ihre Informationen sicher sind und nicht für Werbezwecke missbraucht werden.
Zudem lohnt es sich, den Tonfall an deine Zielgruppe anzupassen. Findet deine Kommunikation eher auf einer persönlichen Ebene statt? Dann kannst du auch „Du“ verwenden und eine lockere Ansprache pflegen. Vertrittst du ein seriöses Beratungsunternehmen, könnte ein offiziellerer Ton besser ankommen. Teste unterschiedliche Formulierungen in der Headline und vergleiche, welche Variante mehr Anfragen generiert.
Datenschutz korrekt umsetzen
Für Kontaktformulare gilt in Deutschland die DSGVO. Hol eine nachweisbare Zustimmung ein – etwa über ein Pflicht-Häkchen mit Text wie: „Ich stimme der Verarbeitung meiner Daten gemäß Datenschutzerklärung zu.“ Diese sollte gut sichtbar verlinkt sein.
WPForms bietet dir integrierte DSGVO-Funktionen: Häkchenfeld aktivieren, IP-Adressen anonymisieren und keine Formulardaten in WordPress speichern. Mehr Tipps dazu findest du im großen Formular-Guide für WordPress.
Wichtig ist außerdem, dass du deine Website-Besucher in der Datenschutzerklärung genau informierst, wie und warum du ihre Daten verarbeitest. Bei Bedarf solltest du auch deine Hosting- und Datenverarbeitungsverträge überprüfen, um zu gewährleisten, dass alle Anforderungen erfüllt sind. Gerade wenn du Newsletter über das gleiche Formular abfragst, ist ein Double-Opt-in-Verfahren sinnvoll, um rechtliche Sicherheit zu haben.
Häufige Fehler und wie ich sie vermeide
Ein häufiger Fehler liegt im überladenen Formular: Felder wie Telefonnummer, Adresse oder Betreff schrecken ab. Halte das Formular kompakt. Ein zweiter Stolperstein ist die fehlende mobile Anpassung. Ohne Testing auf Smartphone und Tablet kann das Popup verschwinden oder über das Interface hinausragen.
Vermeide Popups, die sofort erscheinen. Das stört den Lesefluss. Schließe Popups nach erfolgreicher Anfrage automatisch, denn das signalisiert Erfolg. Nutze dazu in WPForms die Bestätigung über Weiterleitung oder Nachricht.
Ein weiterer Fehler ist das Ignorieren von Nutzern mit Werbeblockern. Einige Adblocker oder Browsereinstellungen können Popups unterdrücken. Achte darauf, dass deine Seitenbesucher trotzdem einen alternativen Weg haben, das Kontaktformular zu erreichen. Baue zum Beispiel auch einen permanent sichtbaren „Kontakt“-Button oder Link ins Menü ein.
Auch zu lange oder unklare Bestätigungsseiten führen häufig zu Abbrüchen. Stelle daher sicher, dass nach dem Absenden des Formulars eine einfache, aussagekräftige Meldung erscheint – gerne mit einem kleinen Dankestext und einem Ausblick, wie die Kontaktaufnahme abläuft. So fühlen sich die Nutzer abgeholt und wissen, dass ihre Anfrage erfolgreich war.
Sicherheit und Spamschutz nicht vergessen
Schütze deine Formulare mit einem effektiven Anti-Spam-Mechanismus. WPForms bietet dafür ein Honigtopf-System und die Option, reCAPTCHA einzubinden. So blockst du Bots, während menschliche Besucher nichts davon merken.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen und fortgeschrittene Filtertechniken findest du unter Spam-Schutz für WordPress-Formulare. Gleichzeitig lohnt es sich, auf regelmäßige Updates von Plugins und Themes zu achten, damit mögliche Sicherheitslücken geschlossen bleiben. Halte auch deine WordPress-Installation auf dem neuesten Stand und verwende starke Passwörter für deinen Admin-Account.
Gerade bei stark besuchten Seiten kann es auch sinnvoll sein, einen dedizierten Sicherheitsscan durchzuführen oder zusätzliche Sicherheitsplugins zu nutzen, damit deine Formulare nicht das Einfallstor für Hacker werden. Denke daran, dass deine Besucher sensibel auf das Thema Sicherheit reagieren. Wenn ein Popup beim Absenden komische Fehler anzeigt oder gar nicht funktioniert, vertrauen die Nutzer deiner Seite weniger.
Erweiterte Strategien zur Erfolgsmessung
Damit du genau weißt, ob dein Kontaktformular-Popup den gewünschten Erfolg hat, ist es sinnvoll, den Erfolg deiner Popups zu messen. Du kannst zum Beispiel Google Analytics oder ein ähnliches Analysetool nutzen, um zu tracken, wie viele Besucher die Seite aufrufen und wie viele davon das Kontaktformular abschicken. So erhältst du eine klare Conversion-Rate.
In den meisten Fällen musst du ein Event-Tracking einrichten, damit ein „Formular-Abschluss“ als eigenständiges Ereignis in deiner Statistik eingefangen wird. Bei WPForms kannst du dazu das integrierte Tracking aktivieren bzw. über Google Tag Manager eine entsprechende Conversion definieren. So siehst du, welcher Traffic-Kanal (z. B. organische Suche, Social Media oder bezahlte Anzeigen) am effizientesten Leads über das Popup generiert.
Darüber hinaus lohnt sich auch ein Blick auf die Nutzerinteraktionen: Wie oft wird das Popup angesehen, ohne dass jemand das Formular ausfüllt? Wann brechen Benutzer ab? Solche Informationen helfen dir, das Timing und Design deines Popups zu optimieren. Vielleicht ist das Popup zu groß, taucht im falschen Moment auf oder das Versprechen in der Headline genügt nicht, um das Interesse zu wecken.
Gerade bei Seiten mit vielen Besuchern lassen sich mit A/B-Tests schnell wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Probiere etwa zwei Varianten deines Popups: Eine mit einer auffälligen Überschrift, eine andere mit einer zurückhaltenden Headline. Miss anschließend, welche Version dir mehr Konversionen einbringt. Durch ständiges Iterieren kannst du so die Performance deines Popups stetig steigern.
Conversion-Optimierung durch gezielte Ansprache
Eine der effektivsten Strategien besteht darin, die Sprache und das Angebot deines Popups auf deinen Content anzupassen. Schreibst du zum Beispiel einen Blogartikel über ein technisches Thema, dann könnte deine Headline lauten: „Brauchen Sie mehr technische Details? Fragen Sie uns!“. Landet jemand auf deiner Produktseite für Gartengeräte, könntest du mit einem Popup hervorheben: „Kostenlose Beratung zu Ihrem neuen Gartenset?“ Je personalisierter du das Erlebnis gestaltest, desto eher füllen Nutzer das Formular aus, weil sie sich individuell angesprochen fühlen.
Erwäge außerdem, neben der reinen Kontaktaufnahme einen Mehrwert zu bieten, z. B. ein kurzes E-Book, ein Whitepaper oder einen branchenspezifischen Ratgeber. Solche „Lead Magnets“ können die Hemmschwelle reduzieren und deine Popup-Conversion zusätzlich steigern. Achte jedoch darauf, rechtlich sauber vorzugehen und in diesem Fall dir gegebenenfalls explizit Einwilligungen für Newsletter oder Downloads einzuholen.
Manchmal kann auch ein Countdown oder eine zeitlich begrenzte Aktion Neugier wecken: „Nur noch heute: Kostenlose Produktberatung anfragen!“ Dies erzeugt einen gewissen Druck und steigert oft das Engagement. Achte aber darauf, solche Methoden authentisch anzuwenden und Nutzer nicht zu täuschen – denn das kann das Vertrauen nachhaltig beschädigen.
Zusammenschau: Mehr Kontakte, weniger Aufwand
Mit einem Kontaktformular-Popup lässt sich die Zahl der Besucheranfragen deutlich steigern. Du kannst gezielt entscheiden, wann, wie und für wen das Popup eingeblendet wird. Dank Tools wie WPForms oder Popup Maker gelingt die Umsetzung ohne Programmierkenntnisse.
Die Kombination aus cleanem Design, durchdachter Trigger-Logik und datenschutzkonformer Umsetzung schafft ein positives Nutzererlebnis – und fördert dein Geschäft nachhaltig. Teste Designs, ändere Auslöser, optimiere deine Texte. Das richtige Popup verhilft dir nicht nur zu mehr Gesprächen, sondern auch zu besseren Kunden. Achte dabei stets auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe und nutze Analysen und A/B-Tests, um dein Popup stetig zu verbessern und an neue Anforderungen anzupassen.








