So schützen Sie Ihre WordPress-Website vor Brute-Force-Angriffen

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Sichere WordPress-Login-Seite mit Schloss-Symbol

Brute-Force-Angriffe greifen gezielt die Login-Schwachstellen Ihrer Website an. Wer seine WordPress-Sicherheit nicht aktiv verbessert, riskiert fremden Zugriff, Datenverlust und Manipulationen im System. Mit nur wenig Aufwand lassen sich jedoch viele Türen schließen, die Angreifer sonst für sich nutzen könnten. Wichtig ist dabei nicht nur die Ergreifung einzelner Maßnahmen, sondern eine ganzheitliche Strategie, die alle relevanten Bereiche im Blick behält. So lassen sich Sicherheitslücken systematisch minimieren und Sie bleiben stets die Kontrolle über Ihre eigene WordPress-Installation.

Zentrale Punkte

  • Vermeidung von Standard-Benutzernamen wie „admin“
  • Aktivierung zwei Faktor Authentifizierung
  • Firewall-Plugins blockieren verdächtige Anfragen
  • Passwörter ausreichend sichern mit Sonderzeichen und Länge
  • Login-Seite anpassen und verstecken

Brute-Force-Angriffe verstehen

Ein Brute-Force-Angriff versucht in kurzer Zeit tausende Login-Kombinationen durch. Hacker setzen automatisierte Skripte ein, die alle gängigen Benutzernamen durchprobieren – oft beginnend mit „admin“ oder dem Seitennamen. Entspricht das Passwort einem Standardmuster, gelingt der Zugriff häufig in Sekunden. Testläufe erfolgen meist auf mehreren Seiten gleichzeitig. Viele Betreiber bemerken den Angriff lange nicht. Auffällig wird er erst durch ungewöhnliche Serverlast, blockierte IPs oder fehlerhafte Inhalte. Der Schutz liegt also darin, die Anfälligkeit bereits im Vorfeld stark einzuschränken. Dabei gilt es, mehrere Aspekte gleichzeitig zu berücksichtigen: Neben der eigentlichen Passwortsicherheit und der Begrenzung von Login-Versuchen kommt es auf die gesamte Architektur des WordPress-Systems an. Stellen Sie sich vor, Sie sichern die Haustür Ihres Hauses besonders gut ab, lassen aber ein Kellerfenster weit offen: Das wäre der gleiche Effekt wie bei einer teilweisen Absicherung Ihres WordPress-Zugangs. Daher sollte man sich auch genauer damit befassen, wie Hacker bei Brute-Force-Angriffen vorgehen, um die optimale Verteidigungsstrategie zu wählen. Meist scannen Bots ganze Listen mit Websites, die auf WordPress basieren. Auch Subdomains werden oft nicht verschont – vor allem dann nicht, wenn sie als Testumgebung fungieren. Angreifer können hier schnell einfallen, sobald Sie auf Auffälligkeiten wie schwache Passwörter oder Standardpfade stoßen.

Login-Versuche deutlich begrenzen

WordPress erlaubt standardmäßig unendlich viele Loginversuche. Deshalb rate ich dazu, so früh wie möglich ein Plugin wie Limit Login Attempts Reloaded oder Login Lockdown zu installieren. Diese Plugins blockieren IP-Adressen nach mehrfach fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen automatisch. In den Einstellungen lässt sich konfigurieren, nach wie vielen Versuchen eine IP für 10 oder 30 Minuten blockiert wird. Das reicht oft schon, um Bot-Angriffe ohne großen Aufwand effektiv abzuwehren. Darüber hinaus können Sie solche Maßnahmen an Ihren Hosting-Anbieter koppeln: Manche Hosting-Panels erlauben es, IP-Blöcke serverseitig einzurichten. So müssen verdächtige IPs erst gar nicht bis zur Website vordringen, was die Last auf dem Server zusätzlich reduzieren kann. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann fortgeschrittene Sperrlisten nutzen. Dort werden bekannte Spammer- oder Hacker-IPs global erfasst und häufig schon vorab ausgebremst. Diese Echtzeit-Sperrlisten aktualisieren sich teilweise automatisch. Der Nachteil kann sein, dass legitime Nutzer manchmal versehentlich blockiert werden – im Zweifelsfall sollten Sie also immer IP-Unstimmigkeiten im Error-Log überprüfen.

Starke Passwörter und individuelle Logins

Vermeiden Sie schwache Passwörter. Ein sicheres Passwort enthält mindestens zwölf Zeichen, darunter Groß- und Kleinbuchstaben, Nummern und Sonderzeichen. Lange Passphrasen wie „Hund+Blume!Gelb982“ sind besser als zufällige, aber kurze Wörter. Benutzen Sie niemals „admin“, „webmaster“ oder „test“ als Benutzername. Auch Ihren Domainnamen sollten Sie nicht wiederverwenden. Legen Sie stattdessen individuelle Benutzerkonten mit Rollenvergabe an und deaktivieren Sie ungenutzte Accounts. Je granularer Sie hier vorgehen, desto sicherer wird Ihr gesamtes System. Dazu gehört auch, dass jeder Redakteur oder Mitarbeiter ausschließlich die für ihn relevanten Rechte besitzt. Überlegen Sie außerdem, ob Ihr Administrator-Konto wirklich für die tägliche Redaktionsarbeit benötigt wird. Eine gute Praxis ist es, ein separates, eingeschränktes Konto für Routineaufgaben zu nutzen. So minimieren Sie das Risiko, dass ein Angriff über ein Konto mit Vollzugriff erfolgt. Auch die Vergabe von Rechteebenen in WordPress (Abonnent, Mitarbeiter, Autor, Redakteur, Administrator) sollte kritisch geprüft werden. Ein häufiger Fehler ist, alle Mitarbeiter als Administratoren einzustufen, obwohl das selten nötig ist.

Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren

Selbst wenn ein Passwort kompromittiert wurde, schützt Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) vor einem erfolgreichen Login. Ich empfehle dafür Plugins wie WP 2FA oder Google Authenticator for WordPress. Die Anmeldung erfolgt dann nur mit zusätzlichem Code über eine App wie Authy oder Google Authenticator. Dieser zweite Faktor macht Brute-Force-Attacken praktisch wirkungslos, da der Code regelmäßig wechselt und auf einem externen Gerät generiert wird. Wer sich mit Sicherheit im Unternehmen beschäftigt, kann 2FA auch auf andere Systeme ausweiten, zum Beispiel auf das Kundencenter des Hosters oder den FTP-Zugang. Auf diese Weise wird das Sicherheitsniveau ganzheitlich angehoben und potenzielle Einfallstore werden konsequent geschlossen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Sorgen Sie dafür, dass alle Nutzer im Team wissen, wie 2FA funktioniert. Nichts ist frustrierender, als bei einem technischen Problem keinen Zugang mehr zu haben, weil die zweite Komponente unzugänglich oder verloren ist. Bewahren Sie Notfallcodes an einem sicheren Ort auf, damit Sie im Ernstfall wieder Zugriff auf Ihr WordPress erhalten können.

Login-URL verändern und verstecken

Jede WordPress-Seite nutzt die Login-Adresse /wp-login.php beziehungsweise /wp-admin/. Hacker wissen das – und richten ihre Skripte gezielt auf diese Pfade aus. Mithilfe eines Plugins wie WPS Hide Login lässt sich die Login-Seite auf eine andere URL wie /dashboard123 verlegen. Diese Maßnahme kann automatisierte Brute-Force-Angriffe ohne manuelle Eingriffe bereits deutlich reduzieren. Wie Sie diese Umstellung Schritt für Schritt vornehmen, zeigt dieser Beitrag zur Login-URL-Anpassung. Es ist ratsam, in regelmäßigen Abständen zu prüfen, ob Ihre neue Login-Adresse noch “geheim” genug ist. Zwar ist eine angepasste URL kein Garantieschild gegen manuelle Hacker-Angriffe, doch sie erhöht die Hürde. Außerdem gibt es Bots, die spezielle Muster erkennen und dann versuchen, Variationstests durchzuführen. Hier lohnt es sich, zusätzlich eine Firewall-Lösung zu aktivieren, um möglichst frühzeitig eingehende Attacken zu erkennen.

WordPress-Firewall sinnvoll einsetzen

Eine leistungsfähige Web Application Firewall (WAF) erkennt gefährliche Anfragen automatisch und blockiert sie, bevor sie die Website erreichen. Tools wie Wordfence oder Sucuri beobachten in Echtzeit, wie oft von welcher IP Login-Versuche erfolgen und blockieren wiederkehrende Muster sofort. Diese Firewalls kennen auch bekannte IPs aus Botnetzen und blockieren diese global – auch wenn Ihre eigene Seite noch nie betroffen war. Gerade wenn Ihre Website wirtschaftlich arbeitet – beispielsweise ein Online-Shop oder ein stark besuchtes Firmenportal – kann eine Firewall kritische Probleme vermeiden. Manche Firewalls protokollieren zudem detailliert, welche Angriffe auf Ihre Seite durchgeführt wurden. So sehen Sie, ob DDoS-Versuche laufen oder ob bestimmte Skripte ausgelotet werden. Das verschafft Transparenz und erleichtert eine passgenaue Absicherung. Ein häufig unterschätzter Punkt ist die Kompatibilität solcher Firewalls mit anderen Plugins und Themes. Bevor Sie eine WAF aktivieren, sollten Sie in einer Testumgebung prüfen, ob keine Funktionalität Ihrer Seite beeinträchtigt wird. Außerdem empfiehlt es sich, wichtige Ausnahmen festzulegen, beispielsweise für Ihre eigene IP-Adresse oder für vertrauenswürdige Dienste. So vermeiden Sie, sich selbst auszusperren.

Regelmäßige Updates und Backups

Halten Sie Ihre WordPress-Version, Plugins und Themes auf dem aktuellen Stand. Veraltete Versionen enthalten teils öffentlich bekannte Sicherheitslücken, die gezielt ausgenutzt werden. Ich aktualisiere meine Installationen täglich automatisch oder manuell alle 48 Stunden. Auch kleinere Core-Updates werden so eingespielt. Ebenso wichtig: Tägliche Backups mit externem Speicherort. Am besten nutzen Sie Backup-Plugins wie UpdraftPlus oder BackWPup. Dadurch lassen sich im Falle einer erfolgreichen Attacke alle Inhalte schnell wiederherstellen. Ein weiterer Tipp ist das Führen mehrerer Backup-Varianten. Neben dem automatisierten täglichen Backup kann ein wöchentliches komplettes Abbild der Website sicher sein, am besten auf einem physisch getrennten Laufwerk. Achten Sie zudem darauf, die Konsistenz dieser Backups regelmäßig zu testen. Viele vergessen, dass ein Backup nur hilfreich ist, wenn es im Notfall tatsächlich funktioniert. Prüfen Sie zum Beispiel einmal im Monat stichprobenartig, ob eine Wiederherstellung reibungslos durchgeführt werden kann. Das vermittelt Sicherheit – sowohl technisch als auch mental.

Login-Aktivitäten überwachen

Wenn sich jemand nachts aus Russland mehrfach fehlerhaft einloggen möchte, sollten Sie das wissen. Plugins wie WP Activity Log oder Simple History helfen, Login-Versuche zu dokumentieren und frühzeitig ungewöhnliche Muster zu erkennen. Alternativ nutzen Sie externe Dienste zur Uptime-Überwachung Ihrer WordPress-Seite. Diese melden Ausfälle oder außergewöhnlich hohe Serveraktivität direkt per E-Mail oder SMS. So entgeht Ihnen kein Sicherheitsvorfall und Sie können sofort reagieren. Das Monitoring kann auch Informationen über die Performance liefern. Sollten sich plötzliche Lastspitzen durch unbekannte Prozessausführungen zeigen, könnte dahinter ein Hackerangriff stecken. Darüber hinaus lassen sich in einigen Sicherheits-Plugins spezifische Warnmeldungen einrichten: Sie können festlegen, dass Sie eine E-Mail erhalten, wenn beispielsweise ein ungewöhnliches Nutzerkonto angelegt wird oder wenn mehrfach falsche Passwörter eingegeben wurden. Je nach Intensität der Angriffe kann das Ihre Aufmerksamkeit früher wecken, sodass Sie rechtzeitig Gegenmaßnahmen treffen.

PHP-Ausführung in Upload-Verzeichnissen unterbinden

Angreifer laden oft PHP-Skripte über Schwachstellen in Plugins direkt ins Upload-Verzeichnis Ihrer Mediathek. Wird dort kein Zugriff blockiert, können diese Dateien ausgeführt werden – und übernehmen Details Ihrer Website. Legen Sie dazu in /wp-content/uploads/ eine .htaccess Datei mit folgendem Inhalt an:
<Files *.php>
deny from all
</Files>
So unterbinden Sie die PHP-Ausführung dauerhaft. Diese Einschränkung senkt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass schadhafte Skripte Erfolg haben. Bedenken Sie allerdings, dass manche legitimen Skripte oder Funktionen eventuell ebenfalls im Upload-Verzeichnis liegen können. Prüfen Sie daher vorher, ob Ihre Themes oder Plugins dies erfordern. Meist ist es nicht nötig, PHP in den Uploads auszuführen, weshalb das ein sehr effektiver Hebel für mehr Sicherheit sein kann. Verwendet Ihr Hosting-Provider kein Apache, sondern Nginx, sollten Sie stattdessen entsprechende Einträge in der Nginx-Konfiguration vornehmen. Die Idee dahinter bleibt gleich: Ausführbaren Code verhindern, bevor er Schaden anrichten kann.

Zusätzlicher Sicherheitstipp: Trackbacks und Pings abschalten

Trackbacks und Pingbacks werden selten aktiv verwendet – ermöglichen durch XML-basierte APIs aber auch Angriffe. Deaktivieren Sie diese Funktion direkt im Backend oder alternativ durch diesen Leitfaden zur Deaktivierung von Pingbacks. So verhindern Sie, dass automatisierte Bots Ihre Seite mit Spam- oder schädlichen Trackbacks bombardieren – was nicht nur die Sicherheit steigert, sondern auch den Wartungsaufwand vermindert. Gerade in Blognetzwerken, die viel verlinken, kann es zu einer regelrechten Flut von Pingbacks kommen. Daher ist das Abschalten eine einfache und effektive Maßnahme, um den Fokus auf sinnvolle Interaktionen zu legen.

Vergleich hilfreicher Sicherheitslösungen

Die folgende Tabelle zeigt einige empfehlenswerte Tools zur Absicherung Ihrer WordPress-Logins:
Plugin/Dienst Funktion Kosten
Wordfence Firewall, Login-Schutz, Malware-Scan kostenlos / Pro: ab 99 € jährlich
WPS Hide Login Login-URL ändern kostenlos
Limit Login Attempts Reloaded Login-Versuche begrenzen kostenlos
Google Authenticator Zwei-Faktor-Authentifizierung kostenlos
UpdraftPlus Backups und Wiederherstellungen kostenlos / Premium: ab 70 € jährlich
Diese Tools bieten bereits einzeln guten Schutz. In der Praxis erweist es sich aber als besonders wirkungsvoll, mehrere dieser Maßnahmen zu kombinieren. Beispielsweise können Sie gleichzeitig die Login-URL verstecken, Login-Versuche begrenzen und eine solide Firewall einrichten. Auf diese Weise ergänzen sich die jeweiligen Sicherheitsmechanismen und eventuelle Schwachstellen in einem System werden von den anderen kompensiert.

Abschließende Gedanken zur WordPress-Sicherheit

Brute-Force-Angriffe richten nur in schlecht geschützten Umgebungen massiven Schaden an. Wer Login-Versuche begrenzt, sichere Passwörter nutzt und seine Login-Seite versteckt, baut bereits eine starke Basis. Ergänzt mit Firewall, 2FA und regelmäßigen Updates, ermögliche ich meiner Seite dauerhaft sicheren Betrieb – ohne viel Mehraufwand. Regelmäßige Kontrolle und ein aktuelles Backup runden meine Schutzstrategie ab. Wer noch weiter in die Tiefe gehen möchte, sollte außerdem einen Blick auf Sicherheits-Header und sichere Serverkonfigurationen werfen. Beispielsweise können HTTP Security Header wie Content-Security-Policy (CSP) oder X-Frame-Options dafür sorgen, dass das Verhalten von Browsern eingeschränkt wird, was Angriffsvektoren wie Cross-Site Scripting (XSS) erschwert. Auch die Nutzung von verschlüsselten Verbindungen via HTTPS oder SSL/TLS ist heute ein Muss. Neben dem Sicherheitsaspekt steigert dies auch das Vertrauen Ihrer Besucher und verbessert häufig das Ranking in Suchmaschinen. Das Zusammenspiel aus einer gut konfigurierten .htaccess-Datei, einer passenden Firewall und regelmäßigen Updates bietet weitreichende Sicherheit. Letztlich sollten Sie Ihre eigene Situation realistisch einschätzen: Nicht jede WordPress-Seite benötigt die gleichen Sicherheitsmaßnahmen wie ein mehrsprachiger Online-Shop mit zahllosen Transaktionen. Doch auch ein kleiner Blog profitiert enorm davon, die wichtigsten Schritte umzusetzen. So sparen Sie sich Zeit, Nerven und mögliche finanzielle Verluste durch gehackte Websites oder Datenlecks. Schauen Sie daher regelmäßig in Ihre WordPress-Einstellungen und passen Sie die Sicherheitsmaßnahmen immer wieder an mögliche neue Bedrohungslagen an. Die eigene Aufmerksamkeit und Wachsamkeit bleibt der beste Schutz: Mit aktivierten Sicherheitswerkzeugen und einem Tool zur Überwachung sehen Sie auf einen Blick, wenn etwas Verdächtiges passiert. In diesem Sinne: Geben Sie potenziellen Angreifern erst gar keine Chance, sich in Ihre WordPress-Installation einzuhacken. Indem Sie die hier vorgestellten, bewährten Sicherheitsstrategien anwenden und auf dem Laufenden halten, bleibt Ihr WordPress langfristig eine zuverlässige und stabile Plattform.
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