Viele WordPress-Websites zeigen in der Sidebar ein Monatsarchiv an – doch bei regelmäßigem Publizieren wird diese Liste schnell zu lang. Wer die Archivmonate begrenzen will, sorgt nicht nur für mehr Übersichtlichkeit, sondern reduziert auch die Ladezeit der Seite erheblich.
Zentrale Punkte
- Archivliste kürzen verbessert die Nutzererfahrung und Übersichtlichkeit.
- Die Ladegeschwindigkeit Ihrer Website profitiert von kürzeren Archiven.
- Mit einfachen Code-Snippets oder Plugins lässt sich die Darstellung gezielt steuern.
- Eine statische Seitenstruktur wirkt professioneller für Besucher.
- SEO-Vorteile durch bessere Crawling-Effizienz und Verringerung von Duplicate Content.
Warum sollte man Archivmonate begrenzen?
Je länger ein Blog existiert, desto mehr Monate erscheinen automatisch im WordPress-Archiv-Widget. Das Problem dabei: Eine lange Auflistung lenkt Besucher ab und erschwert das Auffinden relevanter Inhalte. Wenn du regelmäßig publizierst, kann sich das auf Dutzende Einträge summieren – das wirkt unstrukturiert. Durch ein gezieltes Kürzen der Archivmonate wirkt die Sidebar aufgeräumt. Zudem beeinflusst eine zu lange Widget-Liste die Seitenladezeit negativ – insbesondere bei mobilen Besuchern mit schwächerer Verbindung. Google berücksichtigt Ladezeiten bei der Bewertung, weshalb kürzere Archive einen echten Vorteil darstellen. Du reduzierst gleichzeitig die Scroll-Tiefe und sorgst für eine bessere Leseführung. Ein gut gepflegtes Archiv lässt sich einfacher strukturieren und steigert so auch die inhaltliche Qualität des Blogs. Nutzer vertrauen strukturierten Seiten eher und verweilen länger. Gerade wenn deine Besucher wiederkehrende Stammleser sind, behalten sie dadurch einen besseren Überblick über neue und ältere Artikel. Oft stellt sich auch die Frage, ob ältere Monate oder sogar Jahre tatsächlich benötigt werden. Handelt es sich um zeitlose Inhalte (Evergreen Content), ist eine grobe Übersicht in der Sidebar oft genug – detailliertere Listen lassen sich auf einer separaten Archivseite darstellen. Werden die Blogbeiträge dagegen sehr schnell obsolet, lohnt es sich umso mehr, die Anzeige älterer Monate in der Sidebar zu begrenzen. Das sorgt für ein aktuelles Erscheinungsbild und verhindert, dass Besucher an veraltete Artikel geraten, die ihnen womöglich nicht mehr helfen.Option 1: Archivmonate per Code begrenzen
Wer sich mit WordPress-Snippets auskennt, kommt ganz ohne Plugin aus. Mit einem kleinen Eingriff in diefunctions.php deines Themes kannst du die Menge der angezeigten Monate einschränken. So funktioniert’s:
function limit_archive_months($args) {
$args['type'] = 'monthly';
$args['limit'] = 6; // Anzahl der angezeigten Monate
return $args;
}
add_filter('widget_archives_args','limit_archive_months');
Diese Methode zeigt nur die letzten 6 Monate im Archiv. Du kannst die Zahl flexibel anpassen – ideal für Blogs mit wöchentlicher Frequenz. Wenn du mehr über individuelle Code-Erweiterungen erfahren willst, schau dir diese Einführung zu WordPress-Snippets an.
Bei Codeänderungen solltest du immer ein Child Theme verwenden. Auf diese Weise gehen deine Anpassungen bei einem Theme-Update nicht verloren. Wenn deine Änderungen gar nicht greifen, könnte es sein, dass dein Theme eine eigene Archiv-Funktion nutzt, die den Code überschreibt. In solchen Fällen muss man manchmal direkt in den Template-Dateien ansetzen oder einen zusätzlichen Filter verwenden. Prüfe auch stets, ob du nach der Codeanpassung in den Widgets die richtige Einstellung gewählt hast, denn eventuell ist das Archiv-Widget mehrfach aktiv oder wird über ein Page Builder Template gesteuert.
Wer sich intensiver mit Code auseinandersetzt, kann auch weitere Bedingungen integrieren. Beispielsweise lassen sich bestimmte Kategorien aus dem Monatsarchiv ausklammern, die man nicht veröffentlichen möchte. Dies erfordert jedoch oft einen zusätzlichen Filter wie getarchives_where, in dem du bestimmte Taxonomien abfragst. So kannst du dein Archiv noch gezielter anpassen und individuelle Strukturen schaffen.
Option 2: Mit Plugin arbeiten
Nicht jeder möchte im Theme-Code arbeiten – deshalb gibt es auch Plugins, die das Archiv automatisch begrenzen. Ein bekanntes Plugin ist „Collapse Archives“, das neben der Limitierung auch ein Dropdown-Menü ermöglicht. Der Vorteil: Es benötigt keinen Code, lässt sich über das Backend einfach konfigurieren und kommt mit zusätzlichen Designoptionen. Ein weiterer Vertreter wäre „Annual Archive“, das dir erlaubt, Beiträge in Jahresabschnitten zu gruppieren. So entsteht kein überladenes Monatsverzeichnis, sondern eine kompaktere Archivstruktur. Hier eine Vergleichstabelle beider Methoden:| Eigenschaft | Code-Snippet | Plugin |
|---|---|---|
| Technische Kenntnisse erforderlich | Ja | Nein |
| Flexibilität | Hoch | Begrenzt auf Plugin-Funktionen |
| Performance | Sehr gut | Kommt auf Plugin an |
| Schnelle Umsetzung | Mittel | Schnell |
Dropdown-Menü statt langer Liste
Eine elegante Alternative: Ersetze die Monatsliste durch ein Dropdown-Menü. Das ist sowohl platzsparend als auch leicht bedienbar. Das funktioniert sowohl mit dem Standard-Widget von WordPress, als auch mit Plugins wie „Compact Archives“. Wenn du das Standard-Widget nutzt, aktiviere einfach die Option „Als Dropdown anzeigen“ in den Widget-Einstellungen. Diese Lösung funktioniert direkt aus dem Backend ohne Zusatzaufwand. Gerade bei kleineren Bildschirmen steigert ein Dropdown-Menü die Benutzerfreundlichkeit deutlich. Du vermeidest damit ein endloses Scrollen – nicht optimierte Archive führen oft dazu, dass sich Besucher verlieren. Darüber hinaus kannst du mithilfe einiger CSS-Anpassungen das Dropdown-Menü optisch an dein Theme angleichen. So wirkt die Sidebar noch professioneller und integriert sich nahtlos in dein Layout.Alte Inhalte gezielt ausblenden
Neben der Begrenzung aktueller Monate kann es sinnvoll sein, Beiträge aus bestimmten Jahren ganz auszublenden. Dazu kannst du eigene Bedingungen im Code setzen. So lassen sich etwa alle Monate vor einem konkreten Jahr aus dem Archiv entfernen.
function custom_archives_query( $sql ) {
global $wpdb;
$sql = "SELECT DISTINCT YEAR(post_date) AS `year`, MONTH(post_date) AS `month`
FROM $wpdb->posts
WHERE post_type = 'post' AND post_status = 'publish'
AND post_date > '2019-01-01'
ORDER BY post_date DESC LIMIT 6";
return $sql;
}
add_filter( 'getarchives_where', 'custom_archives_query' );
Damit erscheinen nur Beiträge ab dem Jahr 2019. Das ist hilfreich, wenn du veraltete Inhalte aus der Navigation fernhalten möchtest.
Bessere Übersicht = bessere SEO
Viele unterschätzen, wie stark die interne Verlinkung Struktur und Auffindbarkeit in Suchmaschinen beeinflusst. Ein kompaktes, durchdachtes Monatsarchiv lenkt den Crawler gezielter. Lange, irrelevante Listen erzeugen hingegen Duplicate-Content-Probleme, weil Google unterschiedliche URLs mit denselben Inhalten erreichen kann. Ein gezielter Schnitt sorgt dafür, dass nur relevante URLs im Index landen. So verbesserst du strukturell das Crawling deiner Seite. Nebenbei trägst du zur Steigerung der Nutzerbindung bei, da Besucher mehr Inhalte konsumieren anstatt zu springen. Übrigens: Wenn du gerade dabei bist, deine Seitenstruktur zu verbessern, kann es auch sinnvoll sein, das Datum aus WordPress-URLs zu entfernen. Dies zahlt ebenfalls auf das Thema Übersichtlichkeit ein und verhindert, dass ältere Inhalte in den Permalinks sofort als „veraltet“ wahrgenommen werden. Außerdem kann es passieren, dass Suchmaschinen bei älteren Datumsangaben niedrigere Relevanz vermuten, wodurch deine Artikel weniger Traffic erhalten. Ein weiterer SEO-Vorteil kürzerer Archive liegt im verbesserten PageSpeed. Weniger Einträge in der Sidebar führen zu weniger Elementen, die geladen werden müssen. Google selbst hat mehrfach bekräftigt, dass schnelle Ladezeiten ein wichtiger Aspekt für dein Ranking sind – vor allem im mobilen Bereich. Wenn dein Archiv ohnehin nur als grobe Übersicht dienen soll, kannst du ruhig mehr Mut zur Lücke zeigen.Die richtige Anzahl an Monaten wählen
Wie viele Monate du wirklich anzeigen solltest, hängt stark von deinem Veröffentlichungstakt ab. Bei täglichem Blogging können 3 bis 6 Monate reichen. Bei sporadischem Posten darf es etwas mehr sein. Ein guter Richtwert liegt bei maximal 6 bis 9 Monaten. Gerade wenn du ein mittleres Veröffentlichungsvolumen hast, lohnt es sich, etwa ein halbes Jahr an Beiträgen aufzulisten. Bei sehr hoher Frequenz – etwa in Online-Magazinen – kann sogar ein Archiv für die letzten 3 Monate ausreichen und älteres Material wird anderweitig verlinkt.
Fehlerquellen vermeiden
Achte darauf, dass Änderungen an derfunctions.php immer über ein Child Theme erfolgen. Sonst verlierst du beim nächsten Update deines Haupt-Themes alle Anpassungen. Wer so arbeitet, bleibt updatesicher.
Prüfe außerdem nach jeder Änderung die Sidebar-Widgets im Frontend. Manche Themes überschreiben individuelle Archivfunktionen – die Einstellungen greifen dann nicht. In solch einem Fall kann eine gezielte Code-Integration in spezielle Templatefiles nötig werden.
Abgerundete Option: Jahresarchiv auf eigener Seite
Statt das Sidebar-Widget übermäßig zu füllen, kannst du auch eine eigene Archivseite erstellen. Hier listest du Beiträge getrennt nach Jahr und Monat – übersichtlich und unabhängig vom restlichen Layout. Der Vorteil: Mehr Kontrolle über die Gestaltung und Darstellung. Gerade bei sehr alten Inhalten ist das sinnvoll. Du kannst dort sogar gezielt Highlights oder Kategorien zusammenfassen. Viele Blogs präsentieren auf solchen Seiten auch Meilensteine ihrer Geschichte. Diese Art der Archivierung wirkt redaktioneller und eignet sich zum Beispiel gut für Online-Magazine oder Corporate Blogs mit hohem Content-Umsatz. Auch für SEO kann das Vorteile haben, da du interne Verlinkungen gezielter steuern und weiterführende Links auf beliebte Beiträge einbauen kannst.








