Mit den richtigen Übersetzungs-Plugins für WordPress können Unternehmen, Blogs und Online-Shops ihre Inhalte effektiv mehrsprachig anbieten und so internationale Reichweiten deutlich erhöhen. In diesem Vergleich zeige ich dir die neun besten Plugins, mit denen du deine Website unkompliziert in mehreren Sprachen verwalten kannst.
Zentrale Punkte
- Automatische Übersetzung ist bei vielen Plugins integriert, z. B. via DeepL oder Google Translate.
- SEO-Funktionalität wie sprechende URLs und hreflang-Tags verbessern die Auffindbarkeit in anderen Ländern.
- Benutzerfreundlichkeit ist entscheidend – besonders für Einsteiger lohnen sich visuelle Übersetzungseditoren.
- Kostenstruktur reicht von kostenlosen Plugins bis hin zu Services mit monatlichen Gebühren.
- Integration mit Page Buildern und WooCommerce sichert Kompatibilität bei komplexeren Websites.
WPML – Umfangreiche Professional-Lösung für große Websites
WPML ist ein etabliertes, kommerzielles Plugin, das sich hervorragend für Unternehmensseiten eignet. Ich kann Beiträge, Seiten, benutzerdefinierte Felder, WooCommerce Inhalte und sogar Theme-Strings zentral übersetzen. Dabei unterstützt WPML automatische Übersetzungen über Anbieter wie DeepL oder Google – das spart Zeit bei größeren Inhalten.
Das Plugin funktioniert zuverlässig mit Page Buildern wie Elementor oder Divi und erlaubt die flüssige Bearbeitung über ein übersichtliches Dashboard. Ab 39 € jährlich ist WPML zwar kein Schnäppchen, aber für große Webseiten eine lohnende Investition.
Polylang – Die schlanke Gratislösung für WordPress-Blogs
Polylang bietet solide Mehrsprachigkeit für kleinere Projekte. Du kannst Beiträge, Seiten, Widgets und Menüs manuell übersetzen und Sprachen logisch verwalten. Besonders schätze ich die Möglichkeit, Sprachumschalter als Widget oder Menüelement darzustellen.
Die kostenlose Version reicht für einfache Websites völlig aus. Wer SEO-Funktionalitäten, professionelle Support oder WooCommerce-Unterstützung braucht, greift zur Pro-Version ab 99 €. Einziger Nachteil: Themes und Plugins kannst du nur in der Bezahlversion übersetzen.
Weglot – Multilinguale Websites in Sekunden
Weglot übersetzt deine Website in Echtzeit und generiert für jede Sprache automatisch eine SEO-freundliche URL. Besonders für Unternehmen, die internationale Kunden ansprechen, ist Weglot attraktiv. Die Installation dauert nur wenige Minuten, danach übersetzt die KI Inhalte automatisiert in über 100 Sprachen.
Ich kann jede Übersetzung manuell nachbessern und über eine intuitive Weboberfläche verwalten. Die Preise starten bei 9,90 € monatlich, abhängig vom Wortvolumen. Für Shopify oder andere Plattformen existieren ebenfalls Integrationen. Beachte: Regelmäßige Kosten summieren sich bei großen Websites rasch.
GTranslate – Schnelle Ergebnisse durch Google Translate
GTranslate nutzt die Kraft von Google Translate und übersetzt Inhalte automatisiert in über 100 Sprachen. Die kostenlose Variante zeigt dabei keine SEO-relevanten Änderungen – für bessere Rankings musst du die Premium-Version wählen, die ab rund 39 $ pro Jahr erhältlich ist.
Mit der Bezahlversion bekommst du sprechende URLs, individuelle Anpassungen über CSS und auch die Übersetzung von JSON-Elementen oder Bildern. Für einfache Projekte ist GTranslate ein schneller Startpunkt ins Thema Mehrsprachigkeit. Zusätzlich gefällt mir die Integration mit WordPress Automatisierungstools.
TranslatePress – Live-Übersetzungen direkt auf der Seite
TranslatePress punktet mit einer außergewöhnlich einfachen Benutzeroberfläche: Du übersetzt auf der eigentlichen Website im Frontend und siehst deine Änderungen direkt. Das reduziert Einarbeitungszeit und kommt besonders Anfängern entgegen.
Die automatische Übersetzung via Google Translate oder DeepL funktioniert zuverlässig, während SEO-Funktionen für mehrsprachige Seiten sinnvoll eingebunden sind. Die Pro-Version bietet Sprachumschalter, Rollen-basierte Zuordnung und Integration mit WooCommerce. Preise starten bei 79 € jährlich.
MultilingualPress – Sprachtrennung auf Multisite-Ebene
MultilingualPress verfolgt einen anderen Ansatz: Für jede Sprache erstellt das Plugin eine eigene WordPress-Seite innerhalb eines Multisite-Netzwerks. Diese Trennung erhöht Flexibilität, insbesondere bei aufwändigen Unternehmensseiten mit eigenständigen Märkten.
Du verwaltest Sprachvarianten frei voneinander, ohne dass fremde Inhalte in derselben Datenbank auftauchen. Integration mit SEO-Plugins ist ebenfalls gegeben. Für technisch versierte Nutzer ist das ein leistungsstarkes Plugin mit hoher Skalierbarkeit. Es eignet sich zum Beispiel für Webseiten mit mehreren deutschsprachigen Regionen.
Loco Translate – Für Theme- und Plugintexte ideal
Loco Translate erlaubt das direkte Übersetzen von Theme- und Plugin-Strings über das WordPress-Dashboard. Du brauchst keine externen Tools wie Poedit. Die PO- und MO-Dateien speicherst du automatisch im richtigen Pfad – das erhöht Effizienz deutlich.
Für Inhalte, Menüs oder Beiträge ist Loco Translate nicht geeignet, aber für Systemtexte ist es eine schnelle Lösung. Ich verwende es bei fast jedem Projekt – auch in Kombination mit anderen Übersetzungs-Plugins wie Polylang. Der Funktionsumfang bleibt gratis.
Babble – Open-Source-Lösung für Entwickler
Babble richtet sich eher an technisch erfahrene Nutzer. Wer tiefergehende Kontrolle über das Frontend und die Darstellung der Sprachen benötigt, findet in diesem Open-Source-Plugin vielfältige Anpassungsmöglichkeiten. Übersetzungen erfolgen in einem eigenen WordPress-Editor mit strukturierter Oberfläche.
Da die Community klein ist und der Support größtenteils über GitHub läuft, solltest du bereits Erfahrung mit WordPress-Themes mitbringen. Für kundenspezifische Projekte kann Babble hilfreich sein, wenn du vollständige Kontrolle brauchst. Empfehlenswert finde ich Babble vor allem in Kombination mit eigenentwickelten Themes.
Multilanguage Translation – Kostenlos und funktional
Multilanguage Translation ist ein einfaches, ressourcenschonendes Plugin zum manuellen Übersetzen. Du kannst Sprachumschalter per Shortcode oder Widget einbinden, zwischen Flags und Dropdowns wählen und RTL-Sprachen problemlos anlegen.
Ideal für Portfolios, einfache Blogs und kleine Firmenauftritte, die weniger Inhalte in wenigen Sprachen benötigen. Die Benutzeroberfläche ist knapp gehalten – reicht aber für kleinere Installationen und Blogger völlig aus. Auch in Kombination mit modernen Banner-Plugins lässt es sich effizient einsetzen.
Direkter Vergleich: Funktionen der wichtigsten Plugins
Diese Tabelle zeigt die Hauptfunktionen und Einstiegskosten im Überblick:
Plugin | Automatische Übersetzung | SEO-URL | Kosten ab | Eignung |
---|---|---|---|---|
WPML | Ja (DeepL, Google) | Ja | 39 €/Jahr | Große Websites |
Polylang | Nein (nur manuell) | Ja (Pro) | 0 € / 99 € | Blogs, One-Pager |
Weglot | Ja | Ja | 9,90 €/Monat | Unternehmen |
TranslatePress | Ja | Ja | 79 €/Jahr | Einsteiger |
Loco Translate | Nein | Nein | 0 € | Theme-/Plugintexte |
Weitere Kriterien bei der Auswahl eines Übersetzungs-Plugins
Die Entscheidung für eines der vorgestellten Plugins hängt nicht nur vom Funktionsumfang und vom Preis ab, sondern auch von deinen speziellen Anforderungen. Eine kleine, eher statische Website mit wenigen Unterseiten braucht andere Lösungen als ein mehrsprachiger Online-Shop oder ein umfangreiches Unternehmensportal. Ich rate dazu, folgende Aspekte bei der Plugin-Wahl mit einzubeziehen:
1. Automatische Übersetzung vs. manuelle Lokalisierung
Einige Plugins integrieren Dienste wie Google Translate oder DeepL, um Umfänge gleich automatisiert in andere Sprachen zu bringen. Das ist besonders praktisch, wenn viele neue Inhalte gleichzeitig übersetzt werden sollen. Allerdings solltest du im Hinterkopf behalten, dass maschinelle Übersetzungen nicht immer perfekt sind – branchenspezifische Begriffe oder besonders kreative Texte können verfälscht werden. Deswegen empfiehlt sich eine Nachbearbeitung durch Muttersprachler oder zumindest eine eingehende Prüfung. Für reine Blogartikel mit standardisierten Formulierungen kann die automatische Übersetzung aber sehr effizient sein.
2. SEO und hreflang
Egal, ob du einen Blog betreibst oder ein Produkt international verkaufen willst: Die korrekte Implementierung von SEO-Funktionen ist wichtig. Viele Mehrsprachen-Plugins erzeugen automatisch hreflang
-Tags und sorgen so dafür, dass Suchmaschinen die Sprachversionen eindeutig zuordnen können. Achte außerdem auf die Option, sprachspezifische URLs zu generieren (“slugs”), damit Besucher von Google die richtige Seite finden. Ich konzentriere mich oft auf kurze, prägnante Pfade, um sowohl für den User als auch für die Suchmaschine Klarheit zu schaffen.
3. Subdomain oder Verzeichnis?
Bei mehrsprachigen Seiten kommt häufig die Frage auf, wie man die Domainstruktur am besten aufbaut. Soll jede Sprache eine eigene Subdomain bekommen (z. B. en.deinedomain.de
) oder reicht ein einfaches Verzeichnis (deinedomain.de/en/
)? Manche Plugins bieten die Option, komplett eigenständige Domains für jede Sprache nutzen zu können. Das kann sinnvoll sein, wenn deine verschiedenen Sprachversionen auch rechtlich oder organisatorisch getrennt sind. Für die meisten mittelgroßen Projekte ist jedoch ein Unterverzeichnis mit sauber gesetzten hreflang
-Tags völlig ausreichend, weil die Verwaltung einfacher bleibt.
4. Performance und Wartung
Mehrsprachen-Plugins beanspruchen zusätzliche Ressourcen, denn jede Seite existiert in mehrfacher Ausführung. Gerade bei sehr umfangreichen Projekten mit vielen Bildern und komplexer Menüstruktur empfehle ich, den Server entsprechend leistungsfähig auszulegen. Achte auch darauf, dass das Plugin regelmäßig Updates erhält und du im Idealfall einen aktiven Support hast, falls etwas schiefgeht. Bei vielen meiner Kundenprojekten hat sich gezeigt, dass regelmäßige Wartung und eine klare Ordnerstruktur erheblich zum Erfolg beiträgt – auch wenn ein Plugin auf den ersten Blick simpel wirkt.
5. Kompatibilität mit Themes und Page Buildern
Nicht jedes Theme oder jeder Page Builder harmoniert uneingeschränkt mit allen Übersetzungs-Plugins. Wenn du zum Beispiel besonders gerne mit Elementor, Beaver Builder oder Divi arbeitest, ist es ratsam, vorab zu prüfen, wie gut das gewünschte Mehrsprachen-Plugin integriert ist. Ich habe beispielsweise mit WPML und Polylang in Kombination mit Divi solide Erfahrungen gesammelt, da beide Plugins die meisten modalen Fenster und dynamischen Inhalte zuverlässig übersetzen können. Mach dir im Zweifel die Mühe, eine Testinstallation aufzusetzen, bevor du dein Live-Projekt anpasst.
6. Rolle von Benutzerrechten
Gerade bei größeren Teams muss übersichtlich sein, wer welche Inhalte übersetzen oder zumindest nachbearbeiten darf. Manche Plugins bieten umfangreiche Rollen- und Rechteverwaltung, sodass zum Beispiel Redakteure nur an den eigenen Sprachversionen arbeiten können. Das hilft, Verwirrung zu vermeiden und verhindert, dass versehentlich die falsche Sprache bearbeitet wird. Für Unternehmen mit externen Übersetzern kann es sich lohnen, ein spezielles Rollenprofil anzulegen, das nur Zugriff auf die Übersetzungsseite hat – das erspart dir den vollen Admin-Zugriff.
7. Einheitliches Design trotz Mehrsprachigkeit
Ein weiterer Aspekt betrifft den Look-and-Feel der Seite: Oft stelle ich fest, dass in der deutschen Version alles passt, aber in der englischen Layoutfehler auftreten, weil ein Textfeld sich anders verhält oder längere Wörter den Zeilenumbruch verzögern. Hier lohnt es sich, jede Sprachversion aufmerksam zu prüfen. Vor allem wenn du von rechts nach links schreibende Sprachen (z. B. Arabisch oder Hebräisch) einbindest, kann es vorkommen, dass Menüs oder Slider nicht wie gewünscht funktionieren. In TranslatePress kannst du diese Elemente direkt im Frontend anpassen, was vielen Nutzern die Arbeit erleichtert.
8. Rechtliche Hinweise
Sobald du dich an ein internationales Publikum wendest, spielen unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen eine Rolle. Richtlinien wie die DSGVO haben für alle EU-Länder Gültigkeit, doch oft existieren noch zusätzliche lokale Gesetze. Achte darauf, Impressum, Datenschutz-Seite und Cookie-Hinweise ebenfalls in jeder benötigten Sprache zur Verfügung zu stellen. Bei großen Projekten verwende ich WPML und erstelle jeweils eigene Versionen der rechtlichen Seiten – das minimiert Überschneidungen und sorgt dafür, dass die Seiten an einer zentralen Stelle gepflegt werden können.
9. Kostenplanung und Skalierbarkeit
Die Preismodelle variieren von einmaligen Kosten (WPML, Polylang Pro) über jährliche Lizenzgebühren bis hin zu monatlichen Abonnements (Weglot, GTranslate). Ein günstiges oder kostenloses Plugin kann ausreichend sein, wenn du nur sporadisch kleine Textmengen pflegst. Wächst deine Website jedoch kontinuierlich und du übersetzt viele Inhalte ins Englische, Französische oder Spanische, können sich die Kosten schnell summieren. Daher ist es sinnvoll, schon beim Projektstart zu überlegen, wie viel du realistisch pro Monat oder Jahr in Übersetzungen investieren kannst und ob ein flexibles Abomodell Sinn ergibt.
10. Synergien mit anderen Plugins
Oftmals betreibt man im gleichen Atemzug weitere Optimierungen: ein Backup-Plugin, ein SEO-Plugin, vielleicht eine Sicherheitslösung. Stelle sicher, dass sich dein Übersetzungs-Plugin sauber in diesen Stack einfügt. GTranslate beispielsweise bietet einfache Shortcodes, die mit bestimmten Anti-Spam-Plugins kollidieren können. Polylang arbeitet im Allgemeinen gut mit bekannten SEO-Lösungen wie Yoast oder Rank Math zusammen, sodass die Übersetzungen auch hinsichtlich der Meta-Daten sauber erfasst werden. In komplexen WooCommerce-Shops kann es sinnvoll sein, zuerst ein reines Testset an Produkten anzulegen, um die Kompatibilität beim Checkout und bei Kategoriebäumen zu überprüfen.
Letzte Gedanken zum optimalen Übersetzungs-Plugin
Welches Plugin ich empfehle, hängt davon ab, wie viele Inhalte du verwalten willst, wie oft sich Änderungen ergeben und ob du SEO brauchst. Für ein mehrsprachiges Blog reicht Polylang, für professionelle Shops kannst du auf WPML oder Weglot setzen.
Wer Wert auf einfache Handhabung legt, ist mit TranslatePress gut beraten. Fortgeschrittene Nutzer mit eigenen Installationen setzen eventuell auf MultilingualPress oder Babble. Du kannst bei Bedarf auch mehrere Tools kombinieren – etwa Steuerberechnungs-Plugins mit einem Übersetzungs-Plugin – um Kunden in mehreren Ländern gezielt anzusprechen.