Hinzufügen von Sticky Posts in WordPress Custom Post Type Archiven

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Screenshot eines WordPress-Dashboards mit aktivierten Sticky Posts.

Sticky Posts in benutzerdefinierten WordPress-Archiven sorgen dafür, dass relevante Inhalte gezielt hervorgehoben werden – auch außerhalb des regulären Beitrags-Typs. WordPress bietet die Sticky-Funktion nur für Standardbeiträge, doch mit wenigen Schritten lässt sie sich auch für Custom Post Types aktivieren.

Zentrale Punkte

  • Sticky Posts funktionieren standardmäßig nur für klassische Blog-Beiträge
  • Plugins wie „Sticky Custom Post Types“ aktivieren die Funktion für eigene Beitragstypen
  • Theme-Anpassung ermöglicht volle Kontrolle über Darstellung und Positionierung
  • Technische Stolperfallen können durch gezielte Filter und Abfragen vermieden werden
  • Optimierung der Archivseiten stärkt Sichtbarkeit und Nutzerbindung

Wer schon länger mit WordPress arbeitet, weiß, wie wichtig es sein kann, einzelne Beiträge in den Vordergrund zu rücken. Gerade im klassischen Blog-Szenario lichtet sich damit rasch, was „wichtig“ oder „aktuell“ bleibt. Doch im Kontext eigener Beitragstypen stoßen wir schnell an Grenzen: „Sticky“ ist eben eine WordPress-Grundfunktion, die vor allem auf Blogbeiträge zugeschnitten ist. Mit etwas Know-how lässt sich das System aber in praktisch jedem Custom Post Type verwenden, um beispielsweise bestimmte Produkte, Veranstaltungen oder Reviews hervorzuheben.

Darüber hinaus beeinflussen Sticky Posts auch die User Experience. Denn wer schnell erfassen kann, worum es im jeweiligen Archiv geht und welche Inhalte besonders relevant sind, bleibt eher auf der Seite, kehrt häufiger zurück oder führt gewünschte Aktionen – wie das Buchen einer Veranstaltung oder das Anschauen eines Produkts – stärker motiviert durch. Durch diese gezielte Lenkung der Aufmerksamkeit leitest du deine Besucher optimal zu den Inhalten, die dir wirklich am Herzen liegen.

Warum Sticky Posts für Custom Post Types relevant sind

Custom Post Types kommen dann zum Einsatz, wenn Inhalte nach eigenen Strukturen organisiert werden – etwa im Fall von Produkten, Veranstaltungen oder Portfolios. Doch sobald es darum geht, bestimmte Inhalte hervorzuheben, scheitert das Standard-WordPress an seinen Grenzen: Sticky Posts funktionieren hier nicht automatisch.

Ich zeige dir, wie du wichtige Inhalte sichtbar machst – und das unabhängig vom Post-Typ. Denn Sticky Posts erzeugen Aufmerksamkeit, verbessern das Nutzererlebnis und sind wichtig für Conversion-Ziele, etwa bei Terminankündigungen oder Sonderaktionen. Wer zum Beispiel ein Buchungssystem integriert hat, möchte womöglich schnelle Zugänge zu den Top-Events bieten oder auf limitierte Angebote hinweisen. Dank Sticky Posts bleiben diese Inhalte immer oben in den Suchergebnissen und Archiven.

Auch in Nischenszenarien lohnt sich ein genauer Blick. Stell dir vor, du betreibst einen Filmblog mit einem eigenen Post Type für „Rezensionen“. Dann könnte ein Sticky Review eines besonders populären Films oder aktuellen Kino-Highlights zusätzliche Interaktionen generieren. So kannst du Traffic strategisch lenken, indem du deine Haupt-Inhalte konsequent präsent hältst.

Methode 1: Per Plugin Sticky Posts aktivieren

Die einfachste Möglichkeit, Sticky Posts in benutzerdefinierten Beitragstypen zu verwenden, funktioniert über Plugins. Ich empfehle dir das Tool „Sticky Custom Post Types“, da es keine tiefen Code-Kenntnisse voraussetzt.

So gehst du vor:

  • Installiere das Plugin über „Plugins > Installieren“ im Dashboard
  • Aktiviere es und öffne dann unter „Einstellungen > Lesen“ die Konfiguration
  • Aktiviere die gewünschten Custom Post Types, z. B. produkte oder events

Nach der Einrichtung lassen sich Sticky Posts wie gewohnt per Häkchen auf Beitragsebene setzen. Das Plugin übernimmt die Anzeige im Archiv. Die Benutzerfreundlichkeit bleibt dabei erhalten – sowohl für Backend-Redakteure als auch für Frontend-Besucher.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass viele Plugin-Autoren ihre Tools aktiv warten und bei neuen WordPress-Versionen rechtzeitig Updates liefern. Gerade wenn du nicht permanent Code pflegen willst oder musst, ist das Plugin eine komfortable Lösung. Achte jedoch darauf, dass du regelmäßig nachschaust, ob es noch aktualisiert wird, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.

Methode 2: Theme-Code selbst erweitern

Wenn du die Kontrolle lieber selbst in die Hand nehmen willst, kannst du das Verhalten der Archivseiten über deinen Theme-Code exakt definieren. Diese Variante bietet dir mehr Optionen, ist aber auch technisch anspruchsvoller – ideal für Entwickler oder fortgeschrittene Nutzer, die genau wissen, was sie tun und wie sie Updates sicher handhaben.

Ein neues Archiv-Template erstellen

Für jeden Custom Post Type kannst du ein eigenes Archiv-Template anlegen. Beispiel: Der Post Type heißt events, also nennst du deine Datei archive-events.php.

  1. Lade deine Theme-Dateien per FTP herunter
  2. Kopiere den Inhalt aus archive.php und passe ihn in einer neuen Datei an
  3. Sorge dafür, dass in der Schleife Sticky Posts separat behandelt werden

Die eigentliche Magie geschieht über folgende PHP-Funktion in functions.php:

function custom_sticky_posts( $query ) {
  if ( $query->is_main_query() && $query->is_post_type_archive( 'events' ) ) {
    $sticky = get_option( 'sticky_posts' );
    if ( $sticky ) {
      $query->set( 'post__in', $sticky );
      $query->set( 'orderby', 'post__in' );
    }
  }
}
add_action( 'pre_get_posts', 'custom_sticky_posts' );

Diese Anpassung sorgt dafür, dass Sticky Posts oben in der Liste erscheinen – auch bei events, produkte oder rezensionen. Je nach Bedarf kannst du natürlich mehrere Post Types berücksichtigen, indem du die Abfrage für is_post_type_archive() erweiterst.

Ebenfalls interessant ist es, hier noch weitere Parameter festzulegen: Möglicherweise möchtest du die Anzahl der Sticky-Posts begrenzen oder bestimmte Beiträge in Kombination mit einer Taxonomie prüfen. Mit ein wenig Feintuning in dieser Funktion kannst du deine Archivseiten genau so gestalten, wie du möchtest.

Manche Entwickler nutzen im Theme zudem eigene Queries über WP_Query, um Sticky Posts zu priorisieren. So ließe sich beispielsweise definieren, dass stets zwei Sticky Posts am Anfang jeder Archivseite erscheinen, bevor die regulären Beiträge folgen. Dies erfordert zwar mehr Code-Arbeit, verschafft dir jedoch auch größtmögliche Flexibilität. Achte aber darauf, dass du nicht versehentlich in Konkurrenz zu WordPress’ Haupt-Query gerätst, was zu doppelten Ergebnissen führen kann.

Besondere Fälle: Filter und Bedingungen

In der Praxis kann es passieren, dass Sticky Posts in falschen Taxonomien auftauchen oder Duplicate Content erzeugen. Deshalb setze ich in vielen Projekten zusätzliche Abfragen, um die Sortierung zu verfeinern, z. B.:

if ( is_post_type_archive('events') && ! is_tax() ) { ... }

Damit begrenzst du den Sticky-Effekt gezielt auf Archivansichten und wirkst unerwünschten Effekten entgegen. Diese Methode eignet sich besonders, wenn dein Projekt mit individuellen Kategorien und speziellen Archivarten arbeitet, wie z. B. nach Veranstaltungsort oder Datum.

Bedingung Wirkung
is_post_type_archive( 'events' ) Nur Archivansicht des Post Types „events“
! is_tax() Verhindert falsche Anzeige in Taxonomien
$query->is_main_query() Nur Haupt-Query wird geändert, keine Nebenabfragen betroffen

Auch ein Blick auf mögliche Überschneidungen mit category_name und tag-Parametern kann sinnvoll sein, wenn du Sticky Posts für mehrere Beitragstypen gleichzeitig steuern möchtest. Es kann vorkommen, dass bestimmte Beiträge nicht nur an einer Stelle fett markiert (also Sticky) sind, sondern aufgrund komplexer Taxonomie-Strukturen mehrfach im Archiv erscheinen. Durch sorgfältige Filter und Bedingungen stellst du sicher, dass die Inhalte nur dort auftauchen, wo du sie haben willst, und du verhinderst Duplicate-Content-Probleme.

Fehlende Updates bei Plugins: Alternativen prüfen

Ein älteres Plugin ohne Updates kann langfristig Probleme verursachen – etwa bei WordPress Versionswechseln oder neuen PHP-Versionen. In solchen Fällen setze ich lieber auf funktionale Anpassungen per Code. Sie arbeiten unabhängig vom Plugin-Status und passen sich flexibler an neue Anforderungen an.

Alternativ kannst du auch überlegen, deine Archivansicht vollständig mit einem Baukastensystem oder Page Builder zu gestalten. Ein Überblick dazu findet sich hier: WordPress Homepage mit Baukasten. Dabei integrierst du gegebenenfalls eigene Widgets oder dynamische Module, in denen du Sticky Posts zuerst anzeigen lässt.

Gerade wenn du deine WordPress-Installation langfristig nutzen willst, lohnt es sich, auf Wartung und Code-Qualität zu achten. Ein Plugin, das zuletzt vor Jahren aktualisiert wurde, kann unter Umständen Sicherheitslücken oder Fehler aufweisen, im schlimmsten Fall funktioniert es gar nicht mehr. Teste also im Vorfeld am besten in einer Staging-Umgebung, ob alles wie gewünscht läuft.

Sticky Posts mit mehreren Kategorien

Befindet sich ein Beitrag gleichzeitig in mehreren Kategorien oder Custom Taxonomies, beeinflusst das unter Umständen die Darstellung. WordPress zeigt Sticky Posts häufig nur auf der Haupt-Kategoriebasis korrekt an.

Ich empfehle dir in solchen Fällen, Beiträge gezielt zu kategorisieren. Pro Beitrag idealerweise nur eine Hauptkategorie setzen. Das unterstützt saubere Ausgabe und kann gleichzeitig für SEO Vorteile bieten. Eine ausführliche Anleitung zur korrekten Zuweisung findest du hier: Eine Kategorie pro Beitrag.

Zusätzlich kann die canonical Verlinkung für solche Beiträge relevant sein, um Doppelungen zu vermeiden. Gerade wenn ein Beitrag in verschiedenen Kategorien erscheint, könnte Google theoretisch unterschiedliche URLs indexieren, was zu Duplicate Content führen kann. Durch klare Kategoriestrukturen und eine definierte Hauptkategorie behältst du die Übersicht und sorgst dafür, dass deine Sticky-Inhalte nicht „überall“ auftauchen.

Ein Praxisbeispiel: Betriebst du ein Magazin mit vielen Rubriken, könnte ein Beitrag zu einer Produktankündigung „Smartphone Feature XY“ sowohl unter „Technik“ als auch „Neuheiten“ gelistet sein. Durch unklare Kategorieeinstellungen oder mehrfaches Setzen der Sticky-Funktion kann es schnell passieren, dass dieser Beitrag die Listen an mehreren Stellen anführt. Das wirkt unübersichtlich für den Leser. Mit einer Hauptkategorie und klarem Sticky-Ziel bleibst du einheitlich.

Sticky Posts gezielt für Landingpages nutzen

Besonders in Landingpages oder Marketing-Kampagnen soll der erste Inhalt überzeugen. Sticky Posts bieten hier einen klaren Vorteil: Du steuerst ganz genau, welcher Beitrag auftaucht.

In einem Produkt-Post-Type willst du z. B. ein Sonderangebot an oberster Stelle behalten, selbst wenn neue Produkte erscheinen. Mit Sticky Posts regelst du das ganz ohne separate Seitenstruktur. Dabei kannst du selbst entscheiden, ob nur ein Beitrag Sticky sein darf – oder mehrere.

Häufig nutze ich dieses Prinzip, um temporäre Aktionen zu bewerben. Denk an einen Online-Shop, der zu bestimmten Jahreszeiten wie dem Black Friday spezielle Deals hervorhebt. Statt händisch immer wieder den aktuellsten Deal an oberster Stelle zu platzieren, aktivierst du einfach den Sticky-Status. Im Archiv deiner Produkte ist dann klar auf den ersten Blick ersichtlich: „Hier ist das Angebot, das wir besonders pushen möchten.“ So ersparst du dir manuelle Arbeitsprozesse und sorgst automatisch dafür, dass wichtige Inhalte im Fokus bleiben.

Gerade für Marketing-Funnels kann das essenziell sein. Du lockst Besucher beispielsweise über Social Media auf eine Landingpage, die automatisch die neuesten Produkte aus deinem Shop anzeigt. Hier willst du aber als allererstes einen Gewinnspiel-Post oder ein saisonales Top-Produkt promoten. Sticky Posts schaffen hier Ordnung, indem sie sicherstellen, dass das passende Angebot ganz vorn auftaucht und nicht untergeht.

Einbindung in Page Builder und dynamische Themes

Wenn du auf ein visuelles Theme-Framework setzt, etwa auf Elementor oder den Block-Editor in WordPress, funktioniert das Konzept ebenfalls. Dort kannst du Sticky Posts über zusätzliche Modul-Abfragen oder Bedingungen einbauen, sofern die verwendeten Blöcke benutzerdefinierte Queries unterstützen.

Manche Themes liefern bereits „Feature Post“-Abschnitte mit. Überprüfe in deinen Theme-Optionen, ob Sticky Posts für bestimmte Beitragstypen integriert sind – das spart Zeit und Aufwand bei der Gestaltung. Ansonsten bieten viele Page Builder die Möglichkeit, eigene Abfragemodule zu erstellen, in denen du festlegst, dass Sticky Posts Aufgaben wie „zeige sie immer oben“ übernehmen sollen. Oft lassen sich dabei auch Design-Varianten festlegen, um Sticky Posts optisch herauszuheben (z. B. mit einem Label oder einem schwebenden Effekt).

Auch hier gilt: Teste deine Einstellungen in einer Testumgebung, bevor du sie live schaltest. Komplexe Themes können anfangs unvorhersehbares Verhalten zeigen, gerade wenn Plugin-Funktionen und Theme-Code zusammenkommen. Durch gründliche Tests stellst du sicher, dass alles so aussieht, wie du es dir vorstellst, und nicht gegen andere Bereiche deines Websites-Designs arbeitet.

Außerdem kann es sich lohnen, verschiedene Darstellungsvarianten auszuprobieren. Während manche Site-Betreiber gerne ein kleines Icon oder Label „Featured“ nutzen, bieten andere Themes großflächige Hero-Banner speziell für Sticky Posts an. Wenn du deine Landingpages auf maximale Wirkung optimieren willst, kannst du so experimentieren und mithilfe von A/B-Tests herausfinden, welche Präsentation am besten konvertiert.

Zum Mitnehmen

Ob du nun ein Plugin nutzt oder deinem Theme selbst Funktionen hinzufügst – Sticky Posts wirken. Sie helfen dabei, Besucher auf besonders wichtige Inhalte zu lenken. Besonders in Custom Post Types wie „Veranstaltungen“, „Produkte“ oder „Projekte“ macht die Funktion den Unterschied.

Ich rate dir, die Methode zu wählen, die zu deinem Workflow passt. Wenn du technisches Know-how mitbringst, ist die Code-Variante langfristig flexibler. Für ein einfaches Setup reicht das passende Plugin in vielen Fällen völlig aus. Immer solltest du im Blick behalten, dass die Sticky-Funktion dein Archiv nicht verwirrt. Falsche Zuordnungen oder zu viele Kategorien können sonst für Unordnung sorgen. Daher stets prüfen, ob alles benutzerfreundlich und SEO-konform bleibt.

Abschließend lohnt es sich, den Erfolg deiner Sticky Posts regelmäßig zu prüfen. Achte darauf, ob die hervorhobenen Inhalte tatsächlich mehr Klicks oder Conversions generieren. Manchmal kann es sinnvoll sein, wechselnde Beiträge sticky zu setzen, damit deine Webseite frisch und abwechslungsreich bleibt. Auf diese Weise nutzt du die volle Kraft deiner benutzerdefinierten Beitragstypen – und sorgst für eine gelungene Präsentation, die Besucher wie Suchmaschinen gleichermaßen anspricht.

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