Wie man benutzerdefinierte Taxonomien in WordPress erstellt – 2 einfache Wege

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WordPress Benutzeroberfläche mit erstellter benutzerdefinierter Taxonomie

Benutzerdefinierte Taxonomien ermöglichen in WordPress eine flexible Gruppierung verschiedenster Inhalte. Dieser Leitfaden zeigt Schritt für Schritt, wie du eigene Taxonomien entweder mit einem Plugin oder über Code einrichtest und so deine Website strukturierst und für Suchmaschinen optimierst. Dabei wirst du die Vorteile von Custom Post Types, Codesnippets und einer klaren Inhaltsorganisation entdecken.

Zentrale Punkte

  • Benutzerdefinierte Taxonomien erweitern die Organisation deiner Inhalte
  • Plugins wie Custom Post Type UI erleichtern Anfängern die Einrichtung
  • Code-Lösungen eignen sich für Entwickler mit Wunsch nach Kontrolle
  • SEO-Vorteile durch saubere URL-Strukturen und Filtermöglichkeiten
  • Content-Struktur wird durch individuelle Gruppierungen deutlich klarer

Was sind benutzerdefinierte Taxonomien in WordPress?

Eine Taxonomie ist in WordPress ein Begriff für jede Art von Gruppierung von Inhalten. Standardmäßig existieren Kategorien und Schlagwörter, die sich auf Beiträge beziehen. Sie reichen aber oft nicht aus – vor allem bei spezialisierten Webseiten. Benutzerdefinierte Taxonomien bieten für Inhalte wie Bücher, Veranstaltungen oder Immobilien genau die passende Gliederung.

Beispielsweise kannst du einem Buch-Post-Type eine eigene Taxonomie wie „Genre“ zuweisen, um deine Inhalte effizienter aufzufächern. Diese Struktur unterstützt nicht nur die Inhalte-Logik, sondern erleichtert Nutzern auch den Zugang zu verwandten Beiträgen. Sie hilft außerdem dabei, deine Website nicht nur für Menschen, sondern auch für Suchmaschinen leichter navigierbar zu machen, da eine klare Trennung von Inhalten in sinnvollen Gruppierungen entsteht.

Um den Wert dieser Taxonomien richtig auszuschöpfen, solltest du überlegen, welche Kriterien oder Merkmale deine Inhalte am besten beschreiben. Bei einer großen Bandbreite an Thema, Typen oder Schwerpunkten lohnt sich eine planvolle Herangehensweise: Schreibe dir auf, welche Arten von Informationen du im Alltag tatsächlich filterst oder kategorisierst und welche davon für Nutzer einen Mehrwert bieten. So vermeidest du es, mit zu vielen oder zu kleinteiligen Taxonomien zu arbeiten.

Vorteile individueller Taxonomien für Website-Struktur und SEO

Eigene Taxonomien schaffen Klarheit auf Websites mit mehreren Inhaltstypen. Gleichzeitig profitieren SEO-Strukturen, denn du gestaltest URLs, Archive-Seiten und interne Verlinkung selbst. Durch die gezielte Verwendung von Hierarchien trennst du Inhalte logisch voneinander, ohne auf die limitierte Logik von Kategorien zurückfallen zu müssen.

Taxonomien ermöglichen außerdem Filterfunktionen in Listenansichten oder benutzerdefinierte Menüs, etwa bei Rezepten nach Kochzeit oder Schwierigkeitsgrad. Damit steigt gleichzeitig die Nutzerfreundlichkeit der Seite. Besonders bei umfangreichen Archiven kann eine logisch aufgebaute Filtermöglichkeit die Verweildauer erhöhen, da User einfacher zu den Inhalten gelangen, die sie tatsächlich suchen.

Für SEO bedeuten gut strukturierte Taxonomien häufig kürzere Klickpfade und thematisch relevante Verlinkungen. Dadurch werden Suchmaschinen in die Lage versetzt, das Themenumfeld genauer zu erkennen. Die Anreicherung von Inhalten durch klar definierte Taxonomien kann ebenso beitragen, dass spezifische Suchanfragen direkt auf eine relevante Unterseite führen, was wiederum deine Klickrate steigern kann. Letztlich führt das zu einer höheren Sichtbarkeit in den Suchmaschinen und einem besseren Nutzererlebnis.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Vermeidung von „Duplicate Content“. Durch gezieltes Einrichten von Weiterleitungen oder Anpassungen in der robots.txt kannst du verhindern, dass zu viele ähnliche Archivseiten von Suchmaschinen indiziert werden. Wenn du deine Taxonomien richtig verwaltest, kannst du strukturierte, getrennte Bereiche schaffen – ohne doppelte Inhalte oder Verwirrung.

Weg 1: Benutzerdefinierte Taxonomien per Plugin erstellen (z. B. Custom Post Type UI)

Der komfortabelste Einstieg erfolgt über ein Plugin wie Custom Post Type UI oder TaxoPress. Diese Erweiterungen stellen eine verwaltbare Oberfläche im Backend bereit, mit der du neue Taxonomien anlegst und verwaltest – ganz ohne PHP-Kenntnisse.

Schritt-für-Schritt mit CPT UI:

  • Plugin „Custom Post Type UI“ installieren
  • Zu CPT UI → Add/Edit Taxonomies wechseln
  • Titelform (Slug), Plural und Singular benennen
  • Beitragstyp auswählen (z. B. „Rezepte“)
  • Speichern und sofort verwenden

Sobald gespeichert, erscheint die Taxonomie nicht nur im Editor, sondern auch in Archiv-Ansichten – fertig zur Nutzung durch deine Leser und Google. Für viele Anwender ist das die schnellste Methode, um erste Erfahrungen mit benutzerdefinierten Taxonomien zu sammeln. In manchen Fällen lässt sich das Plugin auch mit anderen Erweiterungen kombinieren: So kannst du etwa mit SEO-Plugins oder Performance-Plugins interagieren, um die generierten Taxonomie-Archive zu optimieren.

Besonders wenn du komplexere Filtersets wünschst oder auf deiner Seite unterschiedliche Sprachen anbietest, ist die Plugin-Methode praktisch. Du ersparst dir damit nicht nur Zeit, sondern reduzierst auch das Risiko, dass beim manuellen Code-Schreiben Fehler passieren.

Vorteile der Plugin-Methode

Mit einem Plugin erzeugst du verlässlich eine neue Taxonomie – auch bei umfangreichen Inhaltsstrukturen. Viele Nutzer kombinieren die Erstellung mit benutzerdefinierten Post Types, um etwa bei Immobilien sowohl eine Objektart als auch ein Baujahr zu hinterlegen.

Wenn du auch mit mehrsprachigen Seiten arbeitest, solltest du auf kompatible mehrsprachige Plugins achten, die Custom Post Types und Taxonomien korrekt übersetzen können.

Neben der einsteigerfreundlichen Benutzeroberfläche haben Plugins wie Custom Post Type UI oder TaxoPress oftmals schon integrierte Hilfestellungen zur Suchmaschinenoptimierung. So kannst du beispielsweise die Slugs anpassen, individuelle Labels oder Archivseiten-Optimierungen unkompliziert vornehmen. Das entlastet dich sowohl bei der Einrichtung als auch bei der späteren Pflege und Anpassung.

Beachte jedoch, dass stetig wachsende Plugin-Anzahl die Performance deines Systems beeinflussen kann. Wer also besonders schlanke Seiten liebt oder aus geschäftlichen Gründen auf einen Minimal-Ansatz setzt, sollte den Umfang der Plugins im Blick behalten.

Weg 2: Benutzerdefinierte Taxonomie per Code einrichten

Wer lieber auf externe Plugins verzichtet oder tiefer eingreifen will, legt Taxonomien direkt im PHP-Code an. Über register_taxonomy() definierst du die Gruppierung und weist sie einem Post Type zu. So behältst du volle Kontrolle – und sparst serverseitige Ressourcen.

Codebeispiel:

function create_custom_taxonomy() {
  register_taxonomy(
    'genre',
    'buch',
    array(
      'label' => __( 'Genre' ),
      'rewrite' => array( 'slug' => 'genre' ),
      'hierarchical' => true,
    )
  );
}
add_action( 'init', 'create_custom_taxonomy' );

Speichere diesen Code in einem Custom Plugin oder im Child-Theme unter functions.php. Anschließend taucht deine neue Taxonomie im Backend-Menü und beim ausgewählten Inhaltstyp auf.

Der größte Vorteil dieser Methode bleibt die Flexibilität. Du kannst jederzeit genaue Anpassungen vornehmen: etwa zusätzliche Argumente hinterlegen, Hierarchien definieren, eigene Label einrichten oder sogar Capabilities für Benutzerrollen konfigurieren. Damit passt du die Taxonomie optimal an deine Inhalte und Geschäftsmodelle an.

Empfehlenswerte Best Practices bei der Code-Methode

Wenn du dich für die Code-Variante entscheidest, registriere deine Taxonomie immer in einem Child Theme oder in einem eigenen Plugin. Damit überstehst du Theme-Updates ohne Datenverlust.

Für weitergehende Funktionen lassen sich Felder wie Icons oder farbliche Kennzeichnungen über ACF oder eigene Datenbankabfragen ergänzen. Vermeide es, Code direkt im Haupt-Theme zu hinterlegen – sonst geht beim nächsten Update alles verloren.

Bei komplexen Projekten empfiehlt es sich oft, den gesamten Code in einem GIT-Repository zu versionieren. So stellst du sicher, dass du bei Code-Änderungen immer auf frühere Stände zurückgreifen kannst. Darüber hinaus sind sauber dokumentierte Funktionen hilfreich, wenn mehrere Entwickler an dem Projekt arbeiten oder du eines Tages externe Fachkräfte hinzuziehen möchtest.

Auch die Performance-Frage ist eine Überlegung: Während ein schlanker Code ohne Plugin oft effizient ist, kann er bei falscher Implementierung oder unklarer Struktur zu Problemen führen. Behalte deshalb immer den Aufbau deines Codes im Blick, kombiniere ihn eventuell mit Caching-Plugins und teste regelmäßig, ob das Zusammenspiel deiner registrierten Taxonomien und weiteren Funktionen stabil läuft.

Wann lohnen sich eigene Taxonomien wirklich?

Sobald dein Inhalt über klassische Artikel oder Blogbeiträge hinausgeht, baust du mit benutzerdefinierten Taxonomien eine logische Struktur. Sinnvoll sind sie beispielsweise bei einem Portfolio mit Typen wie „Print“, „Web“, „Motion“ oder bei einer Bibliothek mit Genres.

Auch Online-Shops profitieren deutlich: Produkte lassen sich unabhängig von Kategorien nach „Material“, „Farbe“ oder Lieferzeit gruppieren. Die passende Kombination ergibt eine leserfreundliche Organisation, die zusätzlich Conversions erleichtert. Besonders in datenintensiven Projekten, wie etwa Immobilien-Portalen oder Event-Kalendern, wird schnell klar, dass mehr als nur „Kategorie“ und „Tag“ benötigt werden, um Inhalte tiefgreifend und nutzerfreundlich aufzubereiten.

Benutzerdefinierte Taxonomien lohnen sich zusätzlich, wenn du Wert auf wiederverwendbare Strukturen legst. Manchmal merkst du anfangs nicht, dass du bestimmte Inhalte später in eine andere Ausrichtung bringst: Etwa eine Rezeptsammlung, die irgendwann auch Kochbücher oder Gastbeiträge von prominenten Köchen enthält. Durch eine flexible Taxonomie vermeidest du spätere Umstrukturierungen, die sehr arbeitsintensiv sein können.

Typische Anwendungsbeispiele benutzerdefinierter Gruppierungen

Inhaltstyp Mögliche Taxonomien
Rezepte Zubereitungszeit, Ernährungsform, Schwierigkeitsgrad
Bücher Genre, Autor, Sprache
Events Ort, Thema, Zielgruppe
Immobilien Objekttyp, Lage, Wohnfläche

Diese Organisationsform lenkt Besucher schneller zum gewünschten Content und steigert die Übersicht deutlich. Eine weitere Anwendung ist die dynamische Gestaltung von Navigationsmenüs, bei denen du zum Beispiel Rezepte nicht nur nach Ernährungsform, sondern auch parallel nach „schnell“ und „einfach“ ausweisen kannst. So entsteht eine multikriterielle Suche, die viele Nutzer schätzen.

Weitere Optimierungsmöglichkeiten mit TaxoPress

Mit Plugins wie TaxoPress lassen sich bestehende Taxonomien erweitern, Tags verwalten, verwandte Inhalte anzeigen oder automatische Verknüpfungen erzeugen. Dadurch verbesserst du die interne Verlinkung sogar bei umfangreichen Inhaltsmengen.

Besonders hilfreich ist die Funktion zur automatischen Erkennung von Stichwörtern, die sich dann als Schlagworte oder Taxonomien anpassen lassen – ideal für Content-Redakteure mit vielen Artikeln. Zudem definiert TaxoPress oft eigene Vorschläge, wie du verschiedene Taxonomiebegriffe zusammenführen oder aufsplitten kannst. So bringen strukturierte Inhalte auch für Redakteure mehr Effizienz in der laufenden Pflege.

Dasselbe Plugin eignet sich, um Archivseiten optisch oder inhaltlich aufzuwerten. Manche Themes ziehen genau diese Taxonomien heran, um in Seitenspalten Filter anzubieten. Wenn du nicht selbst programmieren willst, kannst du dir einen erfahrenen Entwickler holen oder Teile davon auslagern lassen, um deine WordPress-Struktur nachhaltig fit zu machen.

Denke bei der Optimierung immer daran, dass deine Taxonomie-Struktur an vorgesehene Nutzerpfade angepasst sein sollte. Welche Filter oder Sortierungen wünschen sich deine User, und wie kannst du das so einfach wie möglich bereitstellen? TaxoPress ist in diesem Zusammenhang eine große Hilfe, weil du etwa benutzerdefinierte Felder oder Beschreibungen hinzufügen kannst, die in manchen Themes oder Seitentemplates direkt dargestellt werden.

Schlussgedanken: Strukturelle Klarheit mit wenig Aufwand

Ob du es per Plugin oder Code machst – benutzerdefinierte Taxonomien eröffnen dir viele Möglichkeiten, deine Inhalte auf einer durchdachten Struktur aufzubauen. Besonders bei Content-Projekten, die sich nicht nur auf Beiträge beschränken, sind sie das Tool der Wahl.

Ich habe damit bereits Projekte schneller auffindbar gemacht und Seiten für Leser deutlich übersichtlicher gestaltet. Falls du bereits benutzerdefinierte Post Types nutzt, erleichtert dir diese Technik die tägliche Arbeit deutlich. Gerade wenn regelmäßig neue Inhalte für unterschiedliche Zielgruppen nach spezifischen Kriterien erstellt werden, spart es dir auf lange Sicht sehr viel Zeit. Komplexe Menüstrukturen lassen sich außerdem auf ein gesundes Maß reduzieren, weil du nicht mehr alle Inhalte in einer einzigen hierarchischen Baumstruktur einsortieren musst.

Als zusätzlicher Tipp: Bedenke, dass nicht jede Seite alle möglichen Taxonomien benötigt. Es kann sinnvoll sein, bestimmten Post Types nur relevante Gruppierungen zuzuordnen, damit deine Redakteure den Überblick behalten. Und falls du parallel Tools wie page builder oder Theme-spezifische Einstellungen nutzt, schau in deren Dokumentation, ob sie bei der Darstellung von Taxonomien Extras anbieten. Manche Themes zeigen Archiv-Layouts an, die du hervorragend mit Taxonomien kombinieren kannst, um beispielsweise Elemente nach Meta-Informationen zu sortieren.

Für Entwickler empfehle ich ergänzend auch einen Blick in praktische Code-Tipps für WordPress. Dort findest du häufig Muster und Rezepte für komplexere Abfragen oder Filteroptionen, mit denen du deine Taxonomien weiter verfeinern kannst. Wenn du beispielsweise eigene Felder in die Taxonomie integrieren möchtest – etwa ein Icon oder einen Farbcode – unterstützen dich solche Code-Schnipsel dabei, eine einheitliche, aber dennoch individuelle Struktur aufzubauen.

Insgesamt bieten benutzerdefinierte Taxonomien ein enormes Potenzial, die redaktionelle und SEO-Arbeit zu verschlanken, das Nutzererlebnis zu steigern und deinen Content effizient sowie übersichtlich zu präsentieren. Solltest du mehrere Ideen haben, wie deine Taxonomien strukturiert werden sollten, probiere sie in einer Testumgebung aus und lerne, welche Struktur am besten funktioniert. So baust du letztlich eine robuste Grundlage für alle zukünftigen Erweiterungen deiner Website.

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