Wie behebt man den Fehler ‚Zu viele Weiterleitungen‘ in WordPress?

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Entwickler behebt Fehler 'Zu viele Weiterleitungen' in WordPress.

Der Weiterleitungen Fehler in WordPress entsteht häufig durch fehlerhafte Einstellungen wie URLs oder Weiterleitungsregeln. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du den Fehler „Zu viele Weiterleitungen“ (ERR_TOO_MANY_REDIRECTS) identifizierst und dauerhaft behebst.

Zentrale Punkte

  • Fehler durch falsche URLs in WordPress-Einstellungen
  • Kritische Plugin-Konflikte, die Weiterleitungsschleifen auslösen
  • Fehlerhafte .htaccess-Dateien als häufige Ursache
  • Veraltete Browserdaten, die zu inkorrekten Weiterleitungen führen
  • Serverseitige Konfigurationen als technische Fehlerquelle

So wirkt sich der Fehler auf deine Website aus

Wenn der Browser zu viele Weiterleitungen registriert, blockiert er den Zugriff auf deine Seite, um eine Schleife zu vermeiden. Die Folge: Besucher sehen nur eine Fehlermeldung – dein Content bleibt unzugänglich. Suchmaschinen können deine Seiten nicht richtig crawlen, was zu schlechteren Rankings führt. Auch Plugins wie Caching- oder SEO-Tools können durch Dauerschleifen funktionsunfähig werden. Der technische Schaden ist also doppelt: für Nutzer und Suchmaschinen.

In vielen Fällen reicht es, eine der bekannten Ursachen gezielt zu beheben. Wichtig ist dabei, Schritt für Schritt vorzugehen, um keine neuen Fehler zu erzeugen und die Wiederherstellung effizient durchzuführen. Häufig unterschätzen Seitenbetreiber die enorme Wirkung einer scheinbar kleinen Fehleinstellung. Schon ein Tippfehler in der URL oder ein ungewollter Redirect kann die gesamte Seite in eine Weiterleitungsschleife führen. Ein gutes Verständnis der unterschiedlichen Ereignisse, die an einem Seitenaufruf beteiligt sind (WordPress-Einstellungen, Plugin-Konfiguration, Server-Ebene), ist daher ein wesentlicher Baustein, um den Fehler dauerhaft in den Griff zu bekommen.

URLs in WordPress korrekt konfigurieren

Die häufigste Ursache für eine Endlosschleife ist eine falsche WordPress-URL oder Website-Adresse. Diese Werte findest du in den Einstellungen unter „Allgemein“. Sie müssen exakt mit deiner tatsächlichen Domain übereinstimmen. Achte auch auf die korrekte Schreibweise von „https“ und „www“.

Wenn du keinen Zugriff auf das Backend hast, kannst du die Datei wp-config.php per FTP bearbeiten. Füge dazu diese Zeilen ein:

define('WP_HOME', 'https://deine-seite.de');
define('WP_SITEURL', 'https://deine-seite.de');

Nach dem Speichern probiere, ob die Seite wieder korrekt lädt. Dieser einfache Fix hilft bei vielen Installationen sofort weiter. Es lohnt sich auch, zusätzliche Tipps zur Code-Integration in WordPress zu prüfen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Datenbankeinträge direkt zu überprüfen, wenn das Backend nicht erreichbar ist. Im Tabellenprefix (meist wp_) findest du die Tabelle wp_options (oder entsprechend benannt), in der die Felder siteurl und home hinterlegt sind. Stelle dort sicher, dass beide Werte auf die identische Domain zeigen und das richtige Protokoll (http oder https) verwenden. Eine Mischung wie „https://www…“ bei home und „https://deine-seite.de“ bei siteurl könnte schon das Problem auslösen.

Gerade wenn du eine Website von einem lokalen Server (z. B. http://localhost) auf eine Live-Domain verschoben hast, wird oft vergessen, die URLs richtig anzupassen. Tools wie „Search and Replace“ für Datenbanken können hilfreich sein, um alle Vorkommen alter URLs in der Datenbank zu korrigieren. Achte jedoch bei solchen Massenänderungen darauf, dass auch serialisierte Daten korrekt behandelt werden.

Plugins gezielt deaktivieren

Pluginkonflikte sorgen oft für unerwartete Weiterleitungsschleifen. Besonders Plugins für Weiterleitungen, Sicherheit, Login oder SEO sind anfällig. Um zu testen, ob ein Plugin der Auslöser ist, deaktiviere alle auf einmal:

Verbinde dich mit dem FTP-Zugang deiner Website. Navigiere zu /wp-content/ und benenne den Ordner plugins in plugins.deaktiviert um. Das deaktiviert alle Plugins gleichzeitig. Lade danach die Website neu. Funktioniert sie wieder, liegt das Problem an einem Plugin. Aktiviere dann jedes Plugin nacheinander, bis du das fehlerhafte findest.

Solltest du herausfinden, welches Plugin den Fehler verursacht, lohnt sich ein Blick in dessen Dokumentation oder die Support-Foren. Häufig gibt es bekannte Inkompatibilitäten, etwa wenn zwei Plugins ähnliche Aufgaben erfüllen und sich gegenseitig „übersteuern“. Ein klassisches Beispiel ist die gleichzeitige Nutzung verschiedener Sicherheitsplugins, die eigene Redirect-Regeln anlegen. Durch das gezielte Deaktivieren einer Funktion (z. B. Anmelde-Redirect) kann sich das Problem meist schnell lösen.

Manchmal können Plugins auch in Verbindung mit bestimmten Themes oder Child-Themes zu Bugs führen. Teste daher auch mit dem Standard-Theme von WordPress („Twenty Twenty-…“), ob das Verhalten weiterhin auftritt. Wenn nicht, kann ein Theme-spezifisches Skript schuld sein. Oft findet man in den Theme-Einstellungen ebenfalls Weiterleitungslösungen oder SEO-Redirects, die versehentlich aktiviert sein können.

Die .htaccess-Datei als Fehlerquelle

Eine defekte oder falsch konfigurierte .htaccess-Datei kann Weiterleitungen überschreiben oder vervielfachen – vor allem bei zusätzlich aktivierter HTTPS- oder www-Weiterleitung über Serverregeln. Die .htaccess findest du im Hauptverzeichnis deiner WordPress-Installation. Du kannst sie wie folgt neu anlegen:

# BEGIN WordPress
<IfModule mod_rewrite.c>
RewriteEngine On
RewriteBase /
RewriteRule ^index\.php$ - [L]
RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f
RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-d
RewriteRule . /index.php [L]
</IfModule>
# END WordPress

Lade diese Datei per FTP hoch. Danach sollten überflüssige Weiterleitungsschleifen verschwinden. Gerade wenn du weitere Code-Snippets direkt in die .htaccess schreibst (z. B. Weiterleitungen von http auf https oder von Nicht-www auf www), achte darauf, dass sich diese Regeln nicht doppeln. Steht sowohl in deiner .htaccess als auch in der Server-Konfiguration ein ähnlicher Redirect, kann das zum mehrfachen Umschreiben der URL und damit zur Dauerloop führen.

Abhängig von deinem Hosting-Paket kann es zudem erforderlich sein, das Apache-Modul mod_rewrite zu aktivieren. Wenn mod_rewrite nicht aktiv ist, funktionieren standardmäßige WordPress-Permalinks nicht richtig. Prüfe also im Zweifelsfall in deinem Hosting-Admin-Menü oder frage bei deinem Provider nach, ob irgendwelche Module deaktiviert sind, die deine .htaccess-Anweisungen beeinflussen könnten.

Cookies und Cache – kleine Ursache, große Wirkung

Der eigene Browser kann den Fehler „Zu viele Weiterleitungen“ ebenfalls anzeigen, selbst wenn die Seite korrekt funktioniert. Ursache sind veraltete Cookies oder Cache-Dateien. Lösche sowohl den Browser-Cache als auch Cookies der betroffenen Domain. Danach teste die Seite in einem Inkognito-Fenster. Auch dein Hosting-Anbieter könnte einen Serverseitigen Cache aktivieren – prüfe dies bei Bedarf direkt im Admin-Bereich des Hostings.

In manchen Fällen liegen Weiterleitungsprobleme schlicht daran, dass beim User lokal noch ein alter Redirect gespeichert ist. Vor allem Nutzer, die deine Seite schon früher besucht haben, erhalten möglicherweise eine veraltete Umleitung. Ein hartes Leeren aller Browserdaten löst das Problem bei ihnen schnell. Für dich als Seitenbetreiber lohnt es sich, verschiedene Browser, Geräte und auch das Handy-Netz (statt WLAN) zu testen. So stellst du sicher, dass nicht einfach nur ein lokales Caching-Problem vorliegt.

Fehler durch Server-Konfiguration

Komplexe Weiterleitungsregeln sind oft auf Serverebene geplant. Besonders bei der Nutzung von Content Delivery Networks (CDN), Reverse-Proxies oder mehrstufigen Redirects solltest du die Konfiguration überprüfen. Falls du keine eigene Konfiguration bearbeitest, sprich deine Hosting-Firma auf potenzielle Konflikte an. Ein zu aggressives HTTP-zu-HTTPS-Redirect kann bereits genügen, um Endlosschleifen zu erzeugen.

Nutze ein Tool wie Redirect Path oder Redirect Checker, um zu analysieren, wo der Umleitungszyklus beginnt. So kannst du technische Serverprobleme sauber analysieren. Manche Anbieter binden HTTPS auch automatisch ein – das kann sich mit deinen WordPress-Einstellungen doppeln. In diesem Zuge kannst du ebenfalls sicherstellen, dass andere Dienste wie Cloudflare korrekt konfiguriert sind. Falls du Cloudflare oder ein ähnliches CDN nutzt, überprüfe unbedingt die Einstellungen zum SSL/TLS-Modus („Full“, „Flexible“ usw.). Ein falscher Modus kann zu verwirrenden Redirects führen, wenn Cloudflare versucht, die Seite intern nochmals umzuleiten.

Eine weitere Stolperfalle sind Reverse-Proxies (z. B. Varnish Cache oder Nginx-Proxy), die vor deinen Webserver geschaltet werden. Wenn diese Proxies falsche Header an WordPress übermitteln (z. B. X-Forwarded-Proto), kann WordPress meinen, es sei über HTTPS aufgerufen worden, obwohl das gar nicht zutrifft. Das führt schnell zu den erwähnten Schleifen.

Protokoll-Korrekturen zwischen HTTP und HTTPS

Ein häufiger Fehler entsteht bei widersprüchlichen HTTP- und HTTPS-Mischkonfigurationen. Wenn WordPress auf HTTPS eingestellt ist, der Server jedoch kein korrektes SSL-Zertifikat bereitstellt, schlägt der Seitenaufruf fehl.

Überprüfe daher in der Tabelle die korrekten Kombinationen:

WP-Einstellung Server-Konfiguration Empfehlung
http:// Weiterleitung auf https:// Ändere WP-URL zu https://
https:// Ohne SSL-Zertifikat Installiere gültiges SSL-Zertifikat
https:// Doppelte Redirects (CDN & WordPress) Coordiniere Weiterleitungslogik

Bei größeren Projekten mit Subdomains (z. B. shop.deine-seite.de und blog.deine-seite.de) ist darauf zu achten, dass das SSL-Zertifikat für alle betreffenden Subdomains ausgestellt ist. Ein gängiger Fehler ist die Nutzung eines Zertifikats nur für die Hauptdomain, während Subdomains nicht abgedeckt sind. Das kann bei Browsern zu Warnmeldungen führen und schlimmstenfalls zur Umleitungs-Endlosschleife.

Wenn du ein Multisite-Netzwerk betreibst, gelten zusätzlich besondere Regeln. Stelle sicher, dass für jede Site im Netzwerk die korrekten Adressen hinterlegt sind und dass die Domain-Mapping-Einstellungen (gegebenenfalls in Plugins oder Themes) konsistent sind. Eine inkorrekte Zuordnung zwischen Subdomain, Protokoll und Hauptinstallation löst schnell Weiterleitungsfehler aus.

Alte Redirect-Plugins und SEO-Tools prüfen

Nutzt du Plugins wie „Redirection“ oder Tools für SEO-Optimierung? Dann können dort selbst erstellte Weiterleitungsregeln überschneiden. Überprüfe alle Redirects in den Plugin-Einstellungen und teste, ob sie auf bereits weitergeleitete URLs verweisen. Diese Ketten führen schnell zu Loops. Eine häufige Lösung ist, alle eigenen Redirects vorübergehend zu deaktivieren.

Manche Plugins erstellen automatische Weiterleitungen bei URL-Änderungen – deaktiviere diese Funktion, falls du häufig Slugs anpasst. Fehler bei abgelaufenen Links in WordPress sind dabei ebenfalls ein häufiges Nebenproblem. Achte darauf, dass deine SEO-Plugins wie Yoast SEO oder Rank Math keine parallelen Einstellungen für HTTPS-Weiterleitungen aktiviert haben. Oft gibt es dort unter „Search Appearance“ oder „Redirects“ Möglichkeiten, die sich mit anderen Sicherheits- oder Cache-Plugins überschneiden und zu Konflikten führen.

Eine umfassende Bestandsaufnahme aller Weiterleitungen ist sinnvoll. Lege dir eine Liste sämtlicher 301- und 302-Umleitungen an, die in deinen Plugins konfiguriert sind. Das erlaubt dir, Doppelungen und fehlerhafte Loops schneller zu erkennen. Achte hierbei insbesondere auf Verkettungen wie: URL A redirectet auf URL B und in einem anderen Plugin URL B redirectet auf URL A. Schon ist die Schleife komplett.

Hosting prüfen und Log-Dateien lesen

Gute Hosting-Anbieter bieten direkten Zugriff auf Server-Logs. Diese Protokolle zeigen dir genau, wo und wann ein Weiterleitungsfehler auftritt. Auch fehlerhafte Konfigurationsdateien wie vhosts oder nginx.conf können analysiert werden. Hat dein Hoster automatische Weiterleitungen eingerichtet, etwa von http auf https, sollten diese klar dokumentiert sein.

Frage andernfalls beim Support nach und gib genaue Uhrzeit und betroffene URL an. Auch Rate-Limits oder CDN-Sicherheitsregeln (z. B. bei Cloudflare) können den Effekt auslösen. Gerade bei leistungsfähigen Hosting-Paketen, die mehrere Staging-Umgebungen ermöglichen, kommt es vor, dass eine falsche Einstellung in der Staging-Umgebung auf Live übernommen wurde und die Weiterleitungsregeln noch aktiv sind. Prüfe daher in allen Umgebungen genau nach Updates, die möglicherweise Konfigurationsprobleme nach sich zogen.

Nützlich ist auch das Aktivieren des WordPress-Debug-Modus. Füge in deiner wp-config.php folgende Zeilen hinzu:

define('WP_DEBUG', true);
define('WP_DEBUG_LOG', true);
define('WP_DEBUG_DISPLAY', false);

Fehlermeldungen werden dann in der Datei wp-content/debug.log aufgezeichnet, ohne sie Besuchern anzuzeigen. Zwar führt das nicht immer direkt zum Hinweis auf Redirect-Probleme, aber manche Plugin-Fehler werden so schneller identifiziert. Insbesondere PHP-Warnungen zu Header-Problemen oder undefinierten Konstanten können indirekt zu Weiterleitungsfehlern beitragen.

Langfristige Vermeidungsstrategien

Ich empfehle, regelmäßig alle Plugins zu aktualisieren und alte Einträge zu bereinigen. Nutze möglichst wenige Plugins für ähnliche Funktionen. Tools wie Sicherheits-Plugins oder Redirect-Manager sollten gut dokumentiert und aktuell gehalten werden. Führe vorher stets ein Backup durch. Und bevor du Redirects einrichtest, prüfe bestehende Regeln gründlich.

Durch den Einsatz von aktiven Caching-Mechanismen und sauberen Serverregeln lässt sich das Weiterleitungsverhalten gut prognostizieren. Vermeide, mehrere Weiterleitungsebenen übereinander zu stapeln, etwa im CMS, auf Serverebene und im Plugin gleichzeitig.

Nebenbei solltest du ein klares Konzept für deine SSL/TLS-Zertifikate verfolgen. Wenn du zwischenzeitlich testweise ein kostenloses Zertifikat (z. B. Let’s Encrypt) genutzt hast und später ein Premium-Zertifikat installiert wird, kann es passieren, dass übergangsweise zwei verschiedene HTTPS-Konfigurationen existieren. Halte also deine Zertifikate und Konfigurationen sauber getrennt und vermeide das parallele Aktivieren von zwei SSL-Lösungen.

Noch einmal zusammengefasst

Fehler wie „Zu viele Weiterleitungen“ wirken störend – sind aber meist mit einfachen Maßnahmen zu beheben. Ich empfehle, mit der URL-Prüfung zu starten, dann die Plugins zu kontrollieren und gegebenenfalls die .htaccess neu zu schreiben. Bei hartnäckigen Fällen liefern Server-Logs oft den entscheidenden Hinweis. Bleibe systematisch und teste nach jedem Schritt. Sobald die WordPress-Seite wieder stabil läuft, sichere dir die Einstellungen, um dasselbe Problem in Zukunft zu vermeiden.

Zusätzlich solltest du bedenken, dass präventive Wartung oft der Schlüssel ist, solche Fehler gar nicht erst entstehen zu lassen. Eine regelmäßige Überprüfung sämtlicher Redirects, das Pflegen und Dokumentieren von Weiterleitungsregeln sowie das Einspielen sicherer Updates von Core, Themes und Plugins gehören zu einer guten WordPress-Strategie. Damit ersparst du deinen Nutzern und deinem Ranking die unangenehmen Folgen einer Weiterleitungsschleife.

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